Dieses Jahr feiert der Donnschtig-Jass Jubiläum. Seit 40 Jahren reist die Unterhaltungssendung Sommer für Sommer quer durch die Deutschschweiz. Mit dabei sind heute Showgrössen wie Beatrice Egli, Luca Hänni oder Gölä. Doch in den ersten zwanzig Jahren stellten die teilnehmenden Gemeinden ihre Showacts jeweils selbst.
So kamen Damenriegen, Turnvereine und Kinderchöre zum grossen Auftritt im «Fernsehen DRS». Wir haben fünf Hingucker aus dem Archiv des Mittwoch-Jass (so hiess die Sendung in den ersten Jahren) ausgegraben und dabei grandiose Outfits, wahnwitzige Frisuren und vor allem viel Herzblut gefunden.
Die Pink Panther aus Illnau ZH
Wenn der Mittwoch-Jass vorbeikommt, dann werden die pinken Stretch-Anzüge aus der Schublade geholt. Damenriege und Turnverein schliessen sich zu einer Co-Produktion zusammen und tanzen eine «moderne und ich muss sagen originelle Version» des Pink-Panther-Themas, wie Moderator Werner von Aesch die «Damen und Herren» ankündigte.
In derselben Sendung am 12. Juli 1989 kommt es zu einem weiteren Highlight. Die Illnauerinnen und Illnauer stellen für die Sendung einen Schülerchor zusammen. Dieser singt voller Inbrunst das eigens komponierte und getextete Mittwoch-Jass-Lied. Highlight: Jedes Kind trägt ein eigenes Jasskarten-Shirt. Wer die Sechsen tragen musste und wer sich mit einem Ass schmücken durfte, haben wir nicht herausgefunden.
Von Katzenschwänzen und gefleckten Stulpen
«Cats» von Andrew Lloyd Webber zählt zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. In London wurde es 21 Jahre lang gespielt. Und irgendwann dazwischen schrieb auch der Turnverein Brunnadern SG an der Erfolgsgeschichte mit, montierte Katzenschwänze und gefleckte Stulpen und tanzte sich in die Herzen der TV-Nation.
Weisse Kurzarmhemden bei den Männern, Dauerwellen bei den Frauen: «Da hauts de sterchschti Schwizer eifach us de Socke.» Dieser Zeile aus dem «Polka-Rock» haben wir nichts hinzuzufügen.
«Mach am Mäntig eifach blau» – dieses Fundstück aus dem Archiv zeigt: Die Debatte um Teilzeitarbeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance wurde bereits 1991 lanciert. Und zwar vom Schlagerduo Addi und Moritz aus Rorschach SG. Die beiden sind übrigens noch heute als Swiss Singers aktiv. Nur die Seidenblousons von damals bleiben heute vermutlich im Schrank.
