Der Kurzfilm hat ein Faible für Experimente. Deshalb werden aktuelle Themen gerne in dieser «spontaneren» Filmart aufgenommen und verarbeitet. So hielt auch das Smartphone schnell Einzug ins kurze Format. In diesen fünf Kurzfilmen gibt das Smartphone Anlass für Trubel, Konflikte und demontiert sich selbst.
Das Selfie
Im Tram, im Ausgang, auf dem WC – das Selfie gehört zum Smartphone wie das Amen in der Kirche. Der Schweizer Filmemacher Claudius Gentinetta dekonstruiert in seinem vierminütigen Feuerwerk «Selfies» die digitalen Selbstporträts und deren Erzeuger.
Sexting
Auch «I gseh di» thematisiert den Drang, alles bildlich festhalten zu müssen. Die Mittzwanzigerin Christina verdächtigt ihren Freund Joel, dass er Sexfotos von ihr einem Freund gezeigt hat – ein intimes Porträt unserer Zeit.
Shitstorm
Das finnische Werk «Zielscheibe: Smartphone» zeigt leicht überspitzt, aber nicht realitätsfern, unseren fast krankhaften Umgang mit dem Gerät und wie es Missverständnis und Paranoia schüren kann.
Der Datensammler
Der knackig-kurze «Broccoli» zeigt, was geschieht, wenn Suchmaschinen wie Google unsere Daten anderen Providern zur Verfügung stellen. Eine Pizzabestellung kann so zum Spiessrutenlauf werden.
Handy-Ästhetik
In «Mogst mi heiran – Heiratsantrag im Schnee» filmt ein Freund Daniels Heiratsantrag. Die wackligen Bilder lassen das Horrorszenario eines geplatzten Antrags noch realer wirken.