Im März suchen Luca Hänni, Stefanie Heinzmann und Jonny Fischer als «Talent Scouts» nach aussergewöhnlichen Show-Talenten in der Schweiz. Manche stehen am Anfang ihrer Karriere, andere wollen ihre vielleicht letzte Chance packen.
Traum von der Opernkarriere
Zum Beispiel Michael Wäckerlin. Der 46-jährige Zürcher arbeitet als Assistent in einer Anwaltskanzlei. Nebenbei singt er. Mit Dreissig entdeckte er seine Leidenschaft für die Klassik, wollte Opernsänger werden. Er nahm Gesangsunterricht, liess seine Stimme an der Mailänder Scala bilden. Doch der Traum von der Opernkarriere erfüllte sich nicht.
In meinem Alter wird es nicht mehr den grossen Durchbruch geben.
Seit 14 Jahren tingelt er nun als «The Human Jukebox» durch Restaurants und Bars, tritt an Quartierfesten und Firmenfeiern auf. Sein Konzept: Man wählt ein Lied auf seiner Liste, wirft Münz ins Sparschwein und er singt live zu einem Playback. Sein Repertoire umfasst 250 Lieder von Pop über Metal bis zu Klassik.
Als menschliche Jukebox möchte Wäckerlin auch Luca Hänni, Stefanie Heinzmann und Jonny Fischer beeindrucken. In schwarzem Anzug, mit Fliege und lila Poschettli betritt er die Bühne des «Le Théâtre» in Emmen. Mitgebracht hat der Sänger seine selbstgebastelte «Jukebox». Eine Art rollende Kartontonne mit bunter Beschriftung und blinkenden Lichtern.
Rapper mit Poschettli
«Was passiert jetzt? Fliegt das Teil davon, rollt es weg?», frotzelt Luca Hänni. Und Jonny Fischer wählt als ersten Song «Die Biene Maja». Der Sänger lässt sich nicht irritieren. Trifft jeden Ton, wackelt dazu mit imaginären Flügeln. Und rappt danach den 1990er-Hit «Ice, Ice, Baby». Ein Rapper mit Poschettli.
Stefanie Heinzmann wählt den letzten Song. Sie entscheidet sich für «Rise Like a Phoenix», den ESC-Gewinnersong von Conchita Wurst. Und was dann geschieht, gehört zu den Momenten, für die viele Casting-Shows lieben: Ein ganz gewöhnlicher Mensch zeigt im entscheidenden Moment sein aussergewöhnliches Talent. Wäckerlins warmer Tenor füllt den Raum mit Wucht. Gänsehaut breitet sich aus. Tosender Applaus – und eine begeisterte Jury.
Am Anfang dachte ich, du machst Comedy. Und dann bretterst du uns weg. Ich hatte Tränen in den Augen – immer noch.
Michael Wäckerlin steht im Finale von «Stadt Land Talent» vom 25. März. Die weiteren Finalistinnen und Finalisten der ersten Ausgabe heissen Alicia Lehmann (Tanz), Lorenzo Manetti & Gionata Pieracci (Variety) und Eyakeno Ekpo (Musik).
- Die Talent Scouts suchen in den Casting-Shows vom 4., 11. und 18. März die grössten Talente aus Musik, Tanz und Variety.
- Am 25. März treten die zwölf Finalistinnen und Finalisten im grossen Live-Finale gegeneinander an.
- Die Zuschauerinnen und Zuschauer wählen per Televoting den Gewinner-Act.
- Die Siegerin oder der Sieger gewinnt 100'000 Franken.
