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Frauen häufiger betroffen Was tun, wenn eine Migräne ansteht

In der Schweiz leidet rund eine Million Menschen an Migräne. Caro bekam die Diagnose Migräne schon als Kind.

Für Caro startet jede Migräne gleich: «Von Lichtpunkten bis zum Rauschen oder Blitzen.» Caro hat die sogenannte Migräne mit Aura – bei dieser Art kommt es zu neurologischen Symptomen wie Sehschwäche, Lichtblitzen, Schwindel oder Sprachstörungen.

Bei einer Migräne ohne Aura nimmt der Kopfschmerz meist halbseitig langsam zu, oft pulsierend und vor allem hinter den Augen und der Stirn. Diese Form der Migräne ist weiter verbreitet als die mit Aura.

«Diese zehn Minuten sind ausschlaggebend»

Caro, 34 Jahre alt, bekam die Diagnose Migräne mit Aura schon als Kind und weiss mittlerweile, wie sie mit den Attacken umgehen kann.

«Wenn ich merke, dass Buchstaben wegfallen, werde ich nervös. Ich benötige zehn Minuten, um herauszufinden, ob es eine kleine Migräneattacke ist oder ich sofort gehen muss», so Caro. «Diese zehn Minuten sind ausschlaggebend», betont Caro.

Trigger erkennen und vorbeugen

Bisher kann man Migräne nicht heilen, sondern nur die Symptome lindern. Dazu gehört, dass man Migräne-Trigger frühzeitig erkennt und handeln kann. Caro weiss, dass Routinen essenziell sind für sie: acht Stunden Schlaf, nicht zu viel Geräuschkulissen, Pausen, Rückzugsorte und regelmässig essen.

Bei Frauen spielen auch die weiblichen Sexualhormone eine Rolle. Das Kantonsspital Winterthur schreibt: «So leiden etwa 6 Prozent aller Frauen an menstrueller Migräne, die Migräne tritt also nur während der Menstruation auf. Bei weiteren 50 Prozent der Frauen ist sie menstruationsbedingt, sie tritt vor allem während der Monatsblutung auf.» Meist führt erst die Kombination mehrerer Auslöser zu einem Migräneanfall.

Trigger: die Auslöser von Migräne

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Zu den verbreitetsten Migräneauslösern zählen:

  • Stress
  • hormonelle Schwankungen (z. B. Menstruation oder Einnahme der Antibaby-Pille)
  • gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus
  • ungenügende Flüssigkeitsaufnahme
  • Auslassen von Mahlzeiten
  • gewisse Medikamente
  • möglicherweise bestimmte Nahrungsmittel, z. B. Schokolade, Käse, Zitrusfrüchte, Alkohol (Rotwein)
  • Wetter- und Höhenveränderungen (Föhn, Kälte etc.)

Quelle: Kantonsspital Winterthur, Berufsverband Neurologie Deutschland

Wenn die Migräne dann mal da ist, möchte Caro keine guten Ratschläge. «Am besten können mich Menschen unterstützen, indem sie zuhören. Sie sollen sich einfach darauf verlassen, dass ich weiss, was ich brauche.»

Was hilft?

Ein Migränetagebuch kann helfen, um Trigger zu erkennen. Dafür gibt es auch viele Apps und in den meisten Zyklus-Apps kann man Migräneanfälle dokumentieren.

«Bombenkopf» von Phia Quantius

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Auf Instagram und Tiktok zeigt Phia Quantius seit einiger Zeit, wie bei ihr einen Migräneanfall mit Aura aussieht. Sie bekam grossen Zuspruch aus der Community und hat 2023 ein Buch geschrieben. Darin erzählt sie ihre Geschichte mit der Krankheit und über mögliche Behandlungsmöglichkeiten.

Die Schmerzklinik Kiel berichtet, dass vieles dafür spricht, dass Ausdauersport Migräneattacken vorbeugen kann – insbesondere Fahrradfahren. Klar ist aber auch hier: Es ist für alle individuell. Manchen Menschen hilft Kaffee und für andere ist es ein Migräne-Trigger.

Falls die Trigger nicht vermieden werden können, werden vor allem Schmerzmittel und Medikamente gegen Übelkeit eingesetzt.

Das Kantonsspital Winterthur erklärt, «je nach Schweregrad sind Aspirin, Dafalgan, Ibuprofen und nicht zuletzt auch sogenannte Triptane (migränespezifischen Medikamente) angezeigt. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Triptane wirken zusätzlich dazu gefässverengend und auch gegen Begleitsymptome wie Übelkeit oder Erbrechen, jedoch nicht gegen die Aura.»

Man muss beachten, dass Triptane in der Schweiz rezeptpflichtig sind und bei zu häufigem Gebrauch einen Gewöhnungseffekt herbeiführen können. Schmerzfachleute raten daher zur 10er-Regel: Nur an 10 Tagen im Monat Schmerzen mit Triptanen behandeln, damit man keinen MÜK (Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz) riskiert.

Das Kantonsspital Winterthur rät daher, dass zur Vorbeugung der Migräne-Trigger in Kombination mit Medikamenten ideal sei.

SRF 2, Wissen@SRF, 21.2.2024, 18:50 Uhr ; 

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