Am südlichsten Punkt Europas beginnt das Abenteuer von SRF-Moderator Jan Fitze: In Tarifa, wo Atlantik und Mittelmeer aufeinandertreffen, steht er bereit – mit Rucksack, 100 Euro, aber ohne Handy. In sieben Tagen soll nach Zürich zurückzufinden. Vor ihm liegen 2200 Kilometer.
Tag 1: Baden in zwei Meeren
Zum Auftakt springt Fitze in Tarifa gleich in beide Gewässer: «Innerhalb von fünf Minuten schwimme ich im Mittelmeer und im Atlantik.» Danach kauft er für fünf Euro Notproviant – 95 Euro bleiben.
Per Autostopp geht es weiter nach Gibraltar, wo er den Affen auf dem berühmten Affenfelsen hinterherjagt und tatsächlich findet.
Um 22 Uhr landet Jan per Autostopp in Málaga und schlägt sein Zelt am Stadtrand auf. Sein Fazit: «Heute war ich in zwei Meeren baden und sah vier Affen. Top!»
Tag 2: Unter Bikern
Nach einer kostenlosen Fahrt mit einem Taxifahrer kommt Jan auf einer Raststätte in Málaga an. Dort nimmt ihn Martin mit, ein Engländer, der «Presidente» genannt wird und den Motorradclub «The Unknown» anführt. Mit dabei ist sein Assistent Foggy, ein ehemaliger Rennfahrer.
Während sie durch Andalusien brettern, erklärt Martin das auffällige «1 %»-Logo auf seinem Shirt: «Das bedeutet, dass wir nicht den Regeln folgen. Wir haben keine Regeln, wir haben Moral.»
Unterwegs liefern sie noch ein Motorrad bei den Hells Angels ab – plötzlich sitzt Fitze in deren Klubhaus, trinkt Bier und angelt sich eine Einladung zu Foggys und Martins Villa. Jackpot?
Es ist eine abgeschottete Villa mit Pool und sieben Zimmern. «Ein Paradies im Nirgendwo», schwärmt Jan.
Tag 3: 5.5 Stunden bis Madrid
Am Morgen bringt Foggy ihn zur Tankstelle, wo Fitze wieder per Autostopp weiterkommt. Erst geht es nach Nerja, dann nehmen ihn drei Deutsche mit nach Madrid – 400 Kilometer am Stück.
«Dank der Mädels finde ich ein Hostel für 11 Euro.» Damit sind 700 Kilometer geschafft, 1500 bleiben bis nach Zürich.
Tag 4: Hitze in der Hauptstadt
Bei 48 Grad versucht Jan, Richtung Zaragoza zu trampen. Niemand hält an. «Jetzt muss ich Geld in die Hand nehmen.» Doch alle Nachtbusse sind ausgebucht, also bleibt ihm nur die Nacht im Hostel. Ihm bleiben knapp 60 Euro.
Tag 5: Bild vom Affen von Gibraltar
Für 45 Euro kauft Jan ein Busbillett nach Toulouse. Um die Reisekasse aufzubessern, malt er ein Bild – den Affen von Gibraltar – und verkauft es Schweizer Touristen für 20 Euro. Nach allen Transaktionen bleiben ihm 34.55 Euro.
Tag 6: Böse Überraschung
Morgens erwacht Jan in Toulouse, gerädert, aber in Frankreich. Für 19 Euro fährt er weiter mit dem Zug nach Montpellier. Dort zwingt er sich zum Autostopp: «Ich habe so keine Lust, aber diese Sendung ist kein Wunschkonzert.» An einer Raststätte hängt er fest: «Hier hört man Vögel zwitschern. Aber man will Motorengebrüll.»
Da tauchen Simon und Katinka auf: «Das ist das Magische an dieser Sendung: Zuerst verfluchst du den Tag, und dann passiert so was.» Doch die Nacht endet dramatisch: Ein Tier zerfetzt Jans Rucksack und frisst den Proviant.
Tag 7: Endspurt
Aus Mitleid fahren Simon und Katinka mit Jan bis Lausanne. Mit seinen letzten 15.55 Euro kauft er ein Billett nach Murten – 0 Euro bleiben. «Kein Geld, kein Rucksack, keine Energie. Vielleicht ist es das erste Mal, dass ich es nicht schaffe.»
Doch am Bahnhof hilft der Zufall: Eine Frau trommelt den Turnverein Fehraltdorf zusammen und sammelt 30.50 Franken für Jan – der Betrag für den Zug nach Zürich. «Wir sind durch. Ich hätte es nicht mehr für möglich gehalten.»