Das TV-Publikum wählt Polo Hofer (70) zum «Schweizer des Jahres» 2015. Es ist ein eindeutiges Resultat. Er erhält 31,19 Prozent aller Stimmen und erntet Standing Ovations.
Resultate Televoting «Schweizer des Jahres» 2015
Rang | Name | Prozent |
---|---|---|
1 | Polo Hofer | 31.19 |
2 | Katrin Hagen | 14.34 |
3 | Stan Wawrinka | 9.49 |
4 | Heidi Tagliavini | 6.71 |
5 | Daniela Ryf | 5.91 |
Im Dezember wurde Hofer bereits als Publikumsliebling gekürt. Der 70-Jährige freut sich über die Auszeichnung zum «Schweizer des Jahres». Und er ist zum Scherzen aufgelegt. «Das ist aber nicht wie ein Oscar oder Grammy» so der Sänger mit einem Blick auf die Trophäe, die ein Stein ziert. «Der Preis hier kam euch wohl günstiger.»
«LifeTimeAward» für Bruno Ganz
Der Schauspieler wird für sein Lebenswerk geehrt. Bruno Ganz (74) wächst als Sohn eines Fabrikarbeiters und einer Italienerin in der Zürcher Gemeinde Seebach auf. Der Randzürcher weiss früh, dass ein Herz der Bühne und dem Theater gehört. Nach der Matura besucht er die Schauspielschule in Zürich uns spielt bereits mit 19 Jahren seine erste Filmrolle in «Der Herr mit der schwarzen Melone».
Bruno Ganz ist leidenschaftlicher Schauspieler. Das äussert sich sowohl auf der Bühne als auch in seinen Filmen. Überragende Kritik erhält er unter anderem für seine schauspielerische Leistung als Adolf Hitler Film «Der Untergang» (2004).
Doch auch Filmen wie «Der Nachtzug nach Lissabon», «Himmel über Berlin» oder «Vitus» leiht er sein Talent. In der Inszenierung von Goethes «Faust» steht der Mime ganze 21 Stunden auf der Bühne. Bruno Ganz wird im Laufe seiner Karriere mit Preisen für sein Schaffen geradezu überhäuft. Seit 1996 ist er Träger des Iffland-Ringes, der seit über 100 Jahren an den jeweils würdigsten Schauspieler deutschsprachiger Bühnen weitervererbt wird.
Bruno Ganz lebt in Zürich, Berlin und in Venedig. Wobei ihn die Schönheit Venedigs am meisten beeindruckt und er sich in der Lagunenstadt sehr wohl fühlt. Zur Zeit weilt er in Argentinien, darum kann er den «LifeTimeAward» nicht persönlich vor Ort entgegennehmen.
Kategorie Politik
Der Preis geht an Christine Bär-Zehnder, Gemeindepräsidentin von Riggisberg. Die Berner Gemeinde war die einzige, die sich freiwillig auf einen Aufruf der Kantonsbehörden meldete, die aufgrund der ansteigenden Anzahl Asylgesuche dringend neue Unterkünfte suchte. Die Riggisberger organisieren für ihre 150 temporären Mitbewohner unter anderem Deutschkurse, Wanderausflüge oder Kaffeenachmittage. In ihrer Freizeit führen sie Neuankömmlinge durch das Dorf und erklären ihnen, wie man richtig und günstig einkauft. Um die Angebote zu koordinieren, wurde eigens eine Homepage aufgeschaltet.
Christine Bär-Zehnder sticht Martine Brunschwig Graf und Heidi Tagliavini aus.
Kategorie Show
Nick Beyeler ist ein Tausendsassa. 2002 wurde er Aerobic Weltmeister. Dann hat er sich für die Akrobatik entschieden und gehört mit seinem Ausnahmetalent weltweit zu den besten Performern. Unter anderem war er mit seiner Aerial-Show Teil der Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommer-Spiele 2008 in Peking. 2015 hat er sich einen grossen Traum erfüllt. Er war Teil des Entwicklungsteams, welches zusammen mit dem Regisseur James Cameron eine neue Show für den Cirque du Soleil kreierte, bei welcher er auch selber als Artist auftreten wird. Für diesen Leistungsnachweis wird er nun geehrt.
Die weiteren Nominierten in dieser Kategorie: Sophie Hunger und Lo & Leduc.
Kategorie Wirtschaft
Giussani gewinnt in der Kategorie Wirtschaft. Er ist Kurator und Gastgeber der TEDGlobal-Konferenz und der jährlichen TED-Konferenz in der Schweiz. TED ermöglicht die Verbreitung von besonderen Ideen, die durch Vorträge während den Konferenzen vermittelt werden. Videos dieser Vorträge sind im Internet weit verbreitet. 2015 wählte ihn das britische Magazin «Wired» zu den weltweit 100 einflussreichsten Persönlichkeiten (Rang 44).
Giussani setzt sich gegen Hans Hess, Präsident von Swissmem, dem Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, und den CEO der Jungfraubahnen, Urs Kessle, durch.
Kategorie Gesellschaft
Katrin Hagen führt in Nepal seit 2011 jährlich zwei orthopädische Medical Camps durch. Diese sind für die Patienten kostenlos. Dabei werden bis 1’200 Patienten untersucht und davon bis 90 Personen für eine Operation ausgewählt. Nach dem Erdbeben reiste sie nach Nepal und organisierte neu monatliche Einsätze, da dies dringend gebraucht wurde.
Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich, und Brigitte Heller, Direktorin der Hotel Monopol und Alpina in Luzern, haben in dieser Kategorie das Nachsehen.
Kategorie Kultur
Xavier Koller gewinnt für seine Leistung als Regisseur des Films «Schellen-Ursli». Dem Filmschaffenden und Oscar-Preisträger ist es mit der Schellen-Ursli-Verfilmung gelungen, ein Stück Schweizer Volkskultur authentisch und erfolgreich ins Kino zu bringen. In einem der teuersten Schweizer Filme aller Zeiten hat sich Koller so nah wie möglich an die Zeichnungen von Alois Carigiet gehalten.
Autor Joël Dicker und Lyrikerin Nora Gomringer waren ebenfalls in der Kategorie Kultur nominiert.