Johanna Bartholdi, Gemeindepräsidentin Egerkingen SO (FDP)
Nominiert für ihre unkonventionelle Aktion zugunsten der ehrlichen Steuerzahler, die ihr viel Lob, aber auch Rügen einbrachte.
Die Egerkinger Gemeindepräsidentin hat genug von Steuersündern und verrät an der Gemeindeversammlung die Namen von sechs Steuerschuldnern. Diese haben ihre Steuern auch nach mehrmaliger Bitte nicht beglichen. Der Gemeinde beklagt Steuerausstände von zwei Millionen Schweizer Franken. Im Nachgang hat das Verwaltungsgericht des Kantons Solothurn die Gemeinde Egerkingen wegen ihres Steuerprangers zurückgepfiffen und eine Beschwerde gutgeheissen. Viele Steuerzahler in der ganzen Schweiz hingegen begrüssen die Aktion von Johanna Bartholdi.
Susanne Hochuli, Regierungsrätin Kanton Aargau (Grüne)
Nominiert für ihr persönliches Engagement in der Flüchtlingspolitik und den Willen, ihren Worten auch gleich Taten folgen zu lassen.
Der Druck auf den Kanton Aargau bei der Suche nach geeigneten Unterkünften ist gross. Die oberste politische Asylchefin Susanne Hochuli geht mit positivem Beispiel voran und beherbergt auf ihrem Biobauernhof in Reitnau eine angolanische Flüchtlingsfamilie. Hochulis Beweggründe sind einfach: Weil die Gemeinde lange vergeblich nach einer Liegenschaft für Asylsuchende gesucht hat, hat sie kurzerhand die Mietwohnung auf ihrem Hof zur Verfügung gestellt.
Thomas Minder, Unternehmer und Ständerat Kanton Schaffhausen (parteilos)
Nominiert als Initiant der Abzocker-Initiative, die mit grossem Mehr angenommen wurde und ein politisches Erdbeben ausgelöst hat.
2006 beginnt Thomas Minder mit dem Sammeln von Unterschriften gegen absurd hohe Managerboni. Nach sieben Jahren und vielen Rückschlägen schafft er das, was kaum einer für möglich gehalten hätte: Seine Initiative wird mit 68 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Auch ausserhalb der Schweiz schlägt die Abstimmung hohe Wellen: Fernsehteams aus Deutschland, Frankreich und sogar Russland belagern den umtriebigen Unternehmer aus Schaffhausen.