Dass die Curlerinnen des CC Aarau zur absoluten Weltspitze gehören, haben Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz wiederholt bewiesen. 2019 holte sich die Schweiz in dieser Besetzung im dänischen Silkeborg WM-Gold.
Zwei Jahre später – 2020 war die Weltmeisterschaft der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen – bestätigte das Quartett diesen grossen Erfolg auf beeindruckende Art und Weise. Auf dem Weg zur Titelverteidigung in Calgary setzte es bei 14 Siegen nur eine Niederlage ab.
Tirinzoni hat noch eine Rechnung offen
In der aktuellen Formation, die seit der Saison 2018/19 besteht, tritt die Schweiz zum ersten Mal an Olympischen Spielen an. Neuenschwander und Tirinzoni allerdings waren bereits 2018 mit von der Partie, damals noch mit Manuela Sigrist und Marlene Albrecht. In Pyeongchang setzte es für die Schweizer Equipe eine herbe Enttäuschung ab. Nach 4 Siegen und 5 Niederlagen in der Round Robin spielte das Team des CC Aarau mit Skip Tirinzoni im Kampf um Edelmetall keine Rolle.
Für den Laien sieht es so aus, als wären wir die Topfavoriten. Aber ...
In Peking will es Tirinzoni besser machen. Die 42-Jährige ist noch immer Skip der Schweizer Mannschaft, die letzten beiden Steine sind seit der neuen Zusammensetzung des Teams aber Sache von Alina Pätz. Für die Zürcherin, die zuvor als Skip ein anderes Team angeführt hatte, werden es die ersten Winterspiele als «gesetzte» Spielerin sein. 2014 in Sotschi war Pätz in der Equipe des CC Davos als Ersatzspielerin mit an Bord.
Grosse Ziele, aber auch grosse Konkurrenz
Die Vorfreude vor dem Auftaktspiel in der Nacht auf Donnerstag (02:05 Uhr) gegen Grossbritannien ist bei den Schweizer Teamleaderinnen gross: «Wir sind schon länger im olympischen Dorf, konnten bisher aber erst wenig trainieren. Es ist echt Zeit, dass es nun losgeht», so Tirinzoni.
Die beiden Weltmeistertitel bringen mit sich, dass die Erwartungen an die Schweiz vor dem Olympia-Auftakt sehr hoch sind. Das nehme man gerne in Kauf, meint die Skip. Tirinzoni warnt aber: «Für den Laien sieht es so aus, als wären wir die Topfavoriten. Aber es sind mindestens 8 weitere Teams dabei, die um Olympia-Gold kämpfen können.»
Pätz sieht die Ausgangslage ähnlich wie ihre Mitspielerin: «Wir sind sicher bei den Favoriten mit dabei. Unser Ziel ist klar eine Medaille. Doch es wird mit Sicherheit ein Battle.»