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Beste Schützin in Peking Auf der Jagd geübt: Biathlon-Pionierin Slettemark aus Grönland

Ukaleq Slettemark ist die erste grönländische Biathletin an Olympischen Spielen. Am Schiessstand ist sie unschlagbar.

Ukaleq Slettemark
Legende: Tadellos am Schiessstand, zu langsam in der Loipe Ukaleq Slettemark. Reuters

Wann Ukaleq Slettemark ihr erstes Rentier schoss, ist nicht überliefert. Ihre Mutter Uiloq tat dies jedenfalls schon als Zehnjährige, wie das eben so ist in Grönland. Sie war in den 2000er-Jahren über 80 Mal im Biathlon-Weltcup an den Start gegangen. An die Winterspiele 2002 schaffte sie es aber nicht – weil sie mit Ukaleq schwanger war.

Nun schliesst sich der Kreis: Tochter Ukaleq ist heute 20-jährig und die erste grönländische Biathletin an Olympischen Spielen. Ihre Stärken hat sie eindeutig am Schiessstand. Sowohl im Einzel (20 Treffer) wie auch im Sprint (10) blieb sie in Peking fehlerlos. Das schaffte keine andere Starterin. In der Loipe fehlen aber noch Welten, weshalb es der für Dänemark antretenden Athletin nur zu den Plätzen 53 und 65 reichte.

Begeisterte Biathlon-Familie

Geboren ist Ukaleq Slettemark in Grönlands Hauptstadt Nuuk. Inzwischen lebt und trainiert sie in Norwegen. «Es gibt keinen Schiessstand in Grönland», sagt sie zu den Gründen dazu. In Peking tritt sie in die Fussstapfen ihres Vaters Oystein, der 2010 in Vancouver erster grönländischer Olympionike im Männer-Biathlon war.

Ihre Biathlon-Begeisterung haben die Eltern an alle Kinder weitergegeben. Auch Ukaleqs jüngere Brüder Sondre (17) und Inuk (15) treten wettkampfmässig an. Mutter Uiloq, inzwischen Verbandspräsidentin in Grönland, hofft auf einen Aufschwung des Sports auf der eisigen Insel. Denn: «Der Umgang mit dem Gewehr gehört zum täglichen Leben.»

SRF zwei, «Beijing live», 11.2.2022, 10:15 Uhr ; 

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