«Ich bin gestresst, denn ich habe am Sonntag den zweiten PCR-Test gemacht. Ein positives Ergebnis wäre ein Weltuntergang», sagt Carlos Mäder. Die Angst kommt nicht von ungefähr. Vor zwei Tagen wurde Mäders Coach Marc Gehrig positiv getestet. Ohne Trainer anzutreten, ist sich Mäder zwar gewohnt. «Aber für diesen Anlass wäre ein persönlicher Coach schon cool.»
Erst vor drei Wochen hat der in Giswil/OW aufgewachsene Mäder die Olympia-Qualifikation geschafft. «Die Vorfreude ist gross. Ich freue mich auf den Berg, aufs Skifahren und natürlich auf die Eröffnungszeremonie, bei der ich die Fahne tragen darf.»
Via Social Media habe er in den letzten Wochen viel Zuspruch erhalten, es hätten sich auch ghanaische Journalisten gemeldet. Ghana hat zwar ein nationales olympisches Komitee und seit zwei Jahren einen Skiverband, doch Mäder muss viel selber erledigen. Die Kommunikation sei nicht immer ganz einfach.
Mäder wünscht Odermatt den Sieg
Trifft das olympische Motto «Dabei sein ist alles» auch auf ihn zu? «Ich nehme Olympia sehr ernst. Sonst würde ich nicht so viel investieren, herumreisen und auf vieles verzichten», stellt Mäder klar. Seine Chancen im Riesenslalom schätzt er dennoch realistisch ein.
«Im Vordergrund steht das Geniessen. Ich spreche immer vom Höchstrückstand auf den Sieger, der hoffentlich Marco Odermatt (ein Nidwaldner, die Red.) heisst», sagt Mäder lachend.
Erst 2017 lancierte er seine Skikarriere nach längerem Unterbruch neu. Mit 43 Jahren vertritt er nun das Heimatland seiner leiblichen Eltern auf der grösstmöglichen Bühne. Und gerne würde er noch die WM 2023 bestreiten und wie in Are 2019 ein «House of Ghana» ins Leben rufen.