Keine 48 Stunden nach seinem Triumph in der Olympia-Abfahrt ist Beat Feuz am Mittwochmorgen in Zürich-Kloten gelandet. Wegen Corona blieb die grosse Empfangs-Sause mit Fans aus, den Journalisten stellte sich der Olympiasieger aber trotzdem. Trotz des Outs im Super-G einen Tag nach dem Gewinn der Goldmedaille blickt der Schangnauer nur mit besten Gefühlen auf Peking zurück.
Hätte ich gewusst, dass ich im Super-G nach 15 Sekunden ausscheide, hätte ich am Vorabend auch noch ein bisschen länger feiern können.
«Natürlich bin ich immer noch sehr stolz, dass mir das gelungen ist», sagte er im SRF-Interview. Viel Zeit zum Feiern habe er aber bislang nicht gehabt, auch weil 24 Stunden nach seinem Triumph der Super-G auf dem Programm gestanden hatte. «Hätte ich gewusst, dass ich nach 15 Sekunden ausscheide, hätte ich am Abend auch noch ein bisschen länger feiern können», so der 34-Jährige mit einem Lachen.
Ich nehme es Rennen für Rennen. Ich kann locker fahren und muss niemandem mehr etwas beweisen.
Nach «10 intensiven» Tagen will sich Feuz nun zuerst erholen und den Olympiasieg mit seiner Familie zuhause im Tirol feiern und geniessen. Ernst gilt es für ihn dann wieder anfangs März, wo in Kvitfjell die nächsten Speedrennen stattfinden. Feuz wird die Jagd auf den 5. Disziplinensieg in Folge in der Abfahrt wieder aufnehmen – er liegt nur 8 Punkte hinter dem Führenden Aleksander Kilde aus Norwegen.
Rücktritt (noch) kein Thema
«Ich nehme es Rennen für Rennen. Ich kann locker fahren und muss niemandem mehr etwas beweisen. Die Kristallkugel wäre eine Zugabe, aber sie ist kein ‹Must› für mich», blickt Feuz auf die letzten Rennen der Saison voraus.
Und wie sieht es mit einem allfälligen Karriereende aus, jetzt, wo er alles gewonnen hat? «Es ist zwar immer irgendwo Gesprächsthema. Aber ich mache mir dazu nicht wirklich Gedanken. Ich glaube, ich spüre es dann schon, wenn ich das Gefühl habe, es ist fertig.»