Dass die beiden Dominatoren des Frauen-Eishockeys, Kanada und die USA, in einer eigenen Liga spielen und Olympia-Gold unter sich ausmachen würden, war schon vor dem Turnierstart klar. Insofern haben die Schweizerinnen mit der Teilnahme am Bronze-Spiel realistischerweise bisher das Maximum herausgeholt.
Parallelen zu 2014
Was noch fehlt ist die Krönung für eine Leistung, die in der Schweiz speziell nach dem Viertelfinal-Erfolg gegen die Russinnen für viel Begeisterung sorgte. Ähnlich war es bereits vor 8 Jahren gewesen. Auch in Sotschi hatte sich die Frauen-Nati ihren Platz im Spiel um Platz 3 mit einem umkämpften Viertelfinal-Sieg gegen die Gastgeberinnen verdient.
Anders als in Peking hiess der Gegner im Bronze-Spiel damals Schweden. Die Schweiz machte im Schlussdrittel aus einem 0:2 noch ein 4:3 und gewann erstmals eine Olympia-Medaille – ein Märchen, das sich am Mittwoch gut 6000 Kilometer weiter östlich wiederholen könnte.
Finnland zum Zweiten
Das Selbstvertrauen bei den Schweizerinnen dürfte trotz der 3:10-Klatsche im Halbfinal gegen Kanada intakt sein. Einerseits, weil man gegen die nordamerikanische Übermacht drei Treffer erzielen konnte, was keineswegs selbstverständlich ist. Andererseits aber auch, weil die Frauen-Nati weiss, wie sie Finnland bezwingen kann: Bereits in der Vorrunde kreuzten sich die Wege der beiden Teams, die Schweiz siegte knapp mit 3:2.
Für die Schweizerinnen war es ein rares Erfolgserlebnis gegen «Suomi». Die letzten drei Direktduelle an einem Grossanlass vor den Olympischen Spielen gingen allesamt an Finnland:
- Im vergangenen August an der WM in Calgary setzten sich die Nordeuropäerinnen im WM-Bronze-Spiel mit 3:1 durch.
- Zuvor hatte Finnland am gleichen Turnier in der Gruppenphase gleich mit 6:0 gewonnen.
- An der WM 2019 unterlagen die Schweizerinnen mit 2:6.
Die Schweiz holte 2014 Olympia-Bronze in Sotschi, Finnland vier Jahre später in Pyeongchang. Eigentlich wäre jetzt wieder die Schweiz an der Reihe.