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Halbfinals im Frauen-Curling Zwei Chancen auf die erste Olympia-Medaille seit 16 Jahren

Die Schweizer Curlerinnen zeigten eine fast makellose Round Robin. Doch nun werden die Karten neu gemischt.

Silvana Tirinzoni.
Legende: Erfüllt sie sich ihren Traum von Olympia-Edelmetall? Silvana Tirinzoni. Reuters

Die Tage unmittelbar vor dem Start ins Olympia-Turnier schlugen die Schweizer Curlerinnen im Hotel mit Puzzeln tot. Auf dem Eis in Peking griffen die Puzzleteile dann von Beginn weg bestens ineinander.

Nach glücklichem Start aufgedreht

In den ersten beiden Spielen gegen Grossbritannien und China benötigten Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz noch etwas Glück, um zu gewinnen. Im Anschluss jedoch trat das Quartett äusserst souverän auf. Einzig den Schwedinnen musste sich das Team des CC Aarau in einem Duell auf Augenhöhe knapp beugen.

Mit acht Siegen und nur einer Niederlage sicherte sich die Schweiz Platz 1 – und damit auch den nicht zu unterschätzenden Vorteil, im Halbfinal und auch in einem allfälligen Final mit dem Recht des letzten Steins beginnen zu dürfen.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie den olympischen Halbfinal der Schweizer Curlerinnen gegen Japan am Freitag ab 13:05 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App.

Karten werden neu gemischt

Allein mit der hervorragenden Vorrunde kann sich das Team Tirinzoni noch nichts kaufen. Dessen ist man sich bei den Schweizerinnen bewusst. Das Selbstvertrauen im Hinblick auf die K.o.-Phase ist aber gross. «Viele unserer Spiele waren eng. Zu wissen, dass wir am Ende fast immer gewonnen haben, bringt eine gewisse Ruhe ins Team», so Barbezat. Auch im Halbfinal gegen Japan, das man im letzten Round-Robin-Spiel am Donnerstag mit 8:4 bezwingen konnte, erwartet die «Lead»-Spielerin eine knappe Angelegenheit.

Die Schweiz steigt gegen die Asiatinnen zwar als Favorit in den Halbfinal, zu unterschätzen ist Japan aber keineswegs. Satsuki Fujisawa weiss, wie man eine Olympia-Medaille holt. Die japanische Skip wurde 2018 in Pyeongchang mit ihrem Team Dritte.

Erste Medaille seit 2006 im Visier

Im Gegensatz zu Fujisawa fehlt den Schweizerinnen eine Olympia-Medaille noch im Palmarès. Sie haben nun zwei Chancen, das zu ändern. Sollte dies gelingen, wäre die erste Schweizer Olympia-Medaille im Frauen-Curling seit 16 Jahren perfekt. 2006 in Turin holte das Team des CC Flims mit Skip Mirjam Ott nach einer 6:7-Niederlage im Final gegen Schweden Silber.

2010 in Vancouver und auch 2014 in Sotschi belegte die Schweiz den undankbaren 4. Platz. Vor vier Jahren scheiterte das Team Tirinzoni – damals noch in einer anderen Besetzung – bereits in der Round Robin.

In der Zwischenzeit konnte Tirinzoni mit ihrer neuformierten Equipe grosse Erfolge feiern. So zum Beispiel 2019, als Barbezat, Neuenschwander, Tirinzoni und Pätz erstmals Weltmeisterinnen wurden. Oder zwei Jahre später, als sie ihren WM-Titel in überzeugender Manier verteidigen konnten.

Übersicht

SRF zwei, «Beijing live», 17.02.2022, 07:05 Uhr ; 

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