Jeder 7. Olympia-Kombinierer ist Schweizer: Das Swiss-Ski-Quartett, bestehend aus Loïc Meillard, Justin Murisier, Luca Aerni und Yannick Chabloz, stellt die grösste Delegation im nur 27 Fahrer umfassenden Starterfeld. Dies bedeutet gleichzeitig: Eine Medaille ist greifbar.
Die Favoriten
- Marco Schwarz (AUT)
- Alexis Pinturault (FRA)
- Loïc Meillard (SUI)
Marco Schwarz hat die einzige auf höchstem Niveau durchgeführte Kombination der letzten beiden Jahre gewonnen – jene an der WM 2021. Allerdings bestand diese Kombi aus Super-G und Slalom. In Peking sind es Abfahrt und Slalom. Alexis Pinturault wurde Vizeweltmeister und hat 2 der 3 Weltcup-Kombinationen im Winter 2019/20 für sich entschieden.
WM-Bronze-Gewinner Loïc Meillard fühlte sich in den Abfahrtstrainings von letzter Woche wohl. «Der Schnee ist nicht schlecht zu fahren», sagte der Romand, der am Mittwoch auf einen weiteren Lauf verzichtete, damals.
Die Geheimtipps
Weitere interessante Starter sind Johannes Strolz (AUT) , der im Abschlusstraining glänzend fuhr, der zweifache Podestfahrer der Saison 2019/20 Aleksander Kilde (NOR) , sowie der 4. und 5. der letztjährigen WM, James Crawford (CAN) und Simon Jocher (GER) .
Die weiteren Schweizer
- Luca Aerni
- Justin Murisier
- Yannick Chabloz
Luca Aerni fehlt etwas die Abfahrtspraxis. «Zunächst hatte ich ziemlich Respekt vor der Strecke», gab der Kombi-Weltmeister von 2017 zu. Im Abschlusstraining vom Mittwoch verlor der 28-Jährige fast drei Sekunden auf Schwarz. Justin Murisier wiederum hat seit vier Jahren kein Slalomrennen bestritten.
Ziel des 22-jährigen Olympia-Debütanten Yannick Chabloz ist es, Erfahrungen zu sammeln. «Eine Olympia-Teilnahme war schon als Kind mein Traum. In den ersten Tagen war eher Staunen als Konzentration angesagt», räumte der in der Zentralschweiz aufgewachsene Romand lachend ein. Er wolle aber «jeden Tag mein Bestes geben».
Das Podest in Pyeongchang
- 1. Marcel Hirscher (AUT)
- 2. Alexis Pinturault (FRA)
- 3. Victor Muffat-Jeandet (FRA)
Qualvoller Tod einer geschichtsträchtigen Disziplin?
Das insgesamt bescheidene Starterfeld zeigt aber, dass die von der FIS angekündigte Neulancierung der Kombination bisher keine Früchte getragen hat. Sollten im Weltcup weiterhin keine Kombinationen stattfinden, dürfte auch das IOC wenig gewillt sein, die Disziplin im Programm zu behalten.
Im 20. Jahrhundert galt ein gutes Abschneiden in der Kombination noch als Beweis, ein wirklich guter Skifahrer zu sein. Der Legendenstatus von Fahrern wie Jean-Claude Killy, Pirmin Zurbriggen, Marc Girardelli, Bode Miller oder Kjetil Andre Aamodt ist gerade darin begründet, dass sie in allen Disziplinen siegen konnten. Heute ist dies nicht mehr so – im Gegenteil.