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Die Geschwister Wenger wollen in Peking für Furore sorgen
Aus Sportpanorama vom 30.01.2022.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 55 Sekunden.
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Livio und Nadja in Peking Eisschnelllauf-Geschwister Wenger: Nichts ist unmöglich

Mein Bruder, der Medaillenkandidat: Nach nur 3 Jahren auf Schlittschuhen hat sich Nadja Wenger für Olympia qualifiziert.

Von Rollen auf Kufen: Nadja Wenger ist 27, als sie die Inline Skates durch Schlittschuhe austauscht. «Schuld» daran ist Bruder Livio. Er, der ein Jahr jünger als Nadja ist, kehrt 2018 von Pyeongchang zurück – mit dem sensationellen 4. Rang im olympischen Massenstart-Rennen. Die Worte von Trainer Kalon Dobin bewegen Nadja dazu, sich aufs Glatteis zu begeben – wortwörtlich, nicht im übertragenen Sinne.

Man kann Nadjas Leistung gar nicht hoch genug einschätzen.

Denn nur 4 Jahre später hat sich die Jurastudentin «nach einer sehr intensiven Zeit» und dem Umzug ins deutsche Inzell tatsächlich für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert. «Ich hätte nicht geglaubt, dass sie das schafft. Da bin ich ganz ehrlich», gesteht Livio. «Man kann die Leistung gar nicht hoch genug einschätzen. Wenn ich zurückdenke, was ich in 3 Jahren auf dem Eis geschafft habe – ich wäre ziemlich weit weg gewesen von einer Olympia-Qualifikation.»

Das Damokles-Schwert namens Corona

Die Geschwister haben einiges auf sich genommen, um sich den gemeinsamen Traum zu erfüllen. Da der Eisschnelllauf-Sport in der Schweiz noch in Kinderschuhen steckt, verbringen die beiden kaum Zeit zuhause. «Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich in der Schweiz bin», erzählt Livio. Der Luzerner peilt trotz Corona-Erkrankung im Dezember eine Medaille an. Die Form stimmt, an der EM im Januar gab es überraschend Silber für Wenger.

Corona gibt auch in Peking den Takt vor. Den ersten Schritt haben die Wengers überstanden – die Einreise in Chinas Hauptstadt. Dort ist der Umgang mit dem Virus allgegenwärtig: Maskenpflicht, Essen mit Handschuhen, Desinfektions-Spray allenthalben. «Ich war vor jedem Test sehr nervös», schildert Nadja Wenger. Die Stadt entdecken ist freilich unmöglich. Gerade für die Eisschnellläuferin, die einen Masterabschluss in Weltgeschichte und Weltpolitik ihr Eigen nennt, wohl ein Wermutstropfen.

Fans und Familie? Eigentlich nicht ...

So gilt die volle Konzentration den sportlichen Wettkämpfen. Bei den Männern gilt es für Livio bereits am 6. Februar mit dem Rennen über 5000 m ernst. Nadja hat bis zum 19. Februar Zeit, wenn sie wie ihr Bruder im Massenstart antritt.

Schauplatz ist die eigens für die Spiele errichtete Halle. Auf den Tribünen werden geladene Gäste Platz nehmen. Fans und Familie bleiben aussen vor – ausser, sie haben ebenfalls die Olympia-Quali gemeistert ...

SRF zwei, Sportpanorama, 30.1.22, 18 Uhr;

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