Von den Schweizer Freestyle-Snowboardern mischt Jan Scherrer in der Königsdisziplin Halfpipe mitten in der Weltspitze mit. Zuletzt bewies der 27-Jährige dies mit seinem 2. Platz an den glänzend besetzten Laax Open. Zudem hat er einen neuen Sprung im Repertoire – ob er diesen gemäss seinem Plan A im Final zeigen kann, weiss er aber noch nicht.
Mit der Pipe im Genting Snow Park hat er sich noch nicht vollends angefreundet: «Weil es nur Kunstschnee hat und in den letzten Tagen sehr kalt war, klebte es stark. Das macht alles schwieriger und verzeiht viel weniger Fehler.» Allerdings ist er überzeugt, dass auch die anderen Athleten damit Mühe bekunden.
Burgener mit Musik, Hablützel ohne Kreuzband
Im Schweizer Team verfügt auch Pat Burgener über das Rüstzeug, um vorne mitzumischen. Als zusätzliche Motivationsspritze hat der Hobby-Musiker einen neuen Song im Gepäck, der gerade in China auf grosses Interesse stösst (im Video oben).
Auch David Hablützel würde eigentlich zum erweiterten Favoritenkreis zählen. Der Zürcher wird den Wettkampf allerdings unter erschwerten Bedingungen und mit einem gerissenen Kreuzband angehen. Er hat mit der Blessur nach dem Aufbau-Training bereits wieder einige Wettkämpfe bestritten und weiss, wie er damit umgehen muss: «Es ist ein mentales Spiel: Ich darf nicht an mein Knie denken und so zuversichtlich wie sonst auch fahren, dann kommt es gut.»
Die internationale Konkurrenz in der Halfpipe hat es in sich. Die Japaner um die Hirano-Brüder setzen mit noch extremeren Rotationen neue Standards, die Amerikaner und Europäer halten bisweilen erfolgreich dagegen. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt der Dreifach-Olympiasieger Shaun White. Der 35-Jährige, der die Szene prägt(e) wie kein anderer, qualifizierte sich zum 5. Mal für Winterspiele.
Youngster Wicki mit Ambitionen
Auch bei den Frauen ist die Schweiz vertreten: Die 19-jährige Berenice Wicki gibt ihr Olympia-Debüt. «Ich habe dadurch natürlich wenig Druck und freue mich einfach aufs Fahren.» Die Bronze-Gewinnerin der Youth Olympic Games 2020 in Lausanne hat sich zuletzt in Form gezeigt und darf sich durchaus Chancen ausrechnen. «Ich will meine Erwartungen nicht allzu hoch setzen. Aber natürlich liebäugle ich mit einem Finaleinzug», so die Aargauerin.