Das Slalom-Team der Männer ist eines der Aushängeschilder von Swiss-Ski. Nach fast 8 Jahren ohne einen einzigen Weltcup-Podestplatz gehörten ab dem Winter 2017/18 Klassierungen in den Top 3 für Daniel Yule, Ramon Zenhäusern und Co. fast zur Tagesordnung. Herausragend war der Januar 2020 mit 3 Slalom-Erfolgen von Yule.
In der laufenden Olympia-Saison hinken die Slalom-Cracks den Erfolgen vergangener Jahre indes hinterher. Trotz total 11 Platzierungen in den Top 10 stand einzig Yule in Wengen als Zweiter auf dem Podium. So wenige Podestplätze bis Ende Januar gab es für das Schweizer Team zuletzt vor 5 Jahren:
Schweizer Podest-Klassierungen bis Ende Januar in den letzten Wintern
Winter 2021/22 | 1 Podestplatz | 0 Siege |
Winter 2020/21 | 4 Podestplätze | 1 Sieg |
Winter 2019/20 | 6 Podestplätze | 3 Siege |
Winter 2018/19 | 3 Podestplätze | 1 Sieg |
Winter 2017/18 | 3 Podestplätze | 0 Siege |
Winter 2016/17 | 0 Podestplätze | 0 Siege |
Bei der Olympia-Hauptprobe am Dienstagabend in Schladming verfehlten sämtliche Peking-Fahrer die Top 10 (Tanguy Nef auf Rang 10 ist nicht selektioniert).
Was liegt für die Schweizer in Peking drin?
Doch trotz dieses zuletzt negativen Trends fahren Yule, Zenhäusern, Loïc Meillard und Luca Aerni mit berechtigten Hoffnungen nach China. SRF-Ski-Experte Didier Plaschy traut dem Quartett am 16. Februar im Olympia-Slalom durchaus einen Exploit zu.
Plaschy über Yule: «Mit 4 Weltcupsiegen ist er auf dem Papier unsere Nummer 1. Bei ihm greifen ein paar Zahnrädchen noch nicht ganz. Aber in den verbleibenden Trainings dürfte dies korrigiert werden. Daniel ist ein Wettkampftyp. Liegt er nach dem 1. Lauf gut im Rennen, ist er nicht zu unterschätzen.»
Plaschy über Zehnhäusern: «Er zeigt bislang eine durchzogene Saison. Wir wissen nicht, wie sehr ihn die Schulterverletzung noch behindert. Er wirkt auf mich nicht ganz befreit. Ich hoffe, dass er bis zum Olympia-Rennen diese Freiheit wieder findet. Und sollten ihm die Schneeverhältnisse in Peking zusagen, ist der Olympia-Zweite von 2018 für mich gar ein Siegfahrer.»
So schnitten die Schweizer in den 6 Slaloms dieses Winters ab:
Fahrer | Bester Rang 2021/22 | In den Top 10 |
---|---|---|
Daniel Yule | Zweiter in Wengen | 3 Mal |
Ramon Zenhäusern | Vierter in Adelboden | 1 Mal |
Loïc Meillard | Zweimal Sechster | 4 Mal |
Luca Aerni | Fünfter in Adelboden | 1 Mal |
Plaschy über Meillard: «Loïc ist bislang der Mann des einen Laufs. Sollten ihm 2 starke Läufe gelingen, ist er ein Podest-Kandidat. Unter den 6 verschiedenen Siegern in den 6 Slaloms der Saison ist kein Schweizer. Vielleicht ist ja die Zeit in Peking reif.»
Plaschy über Aerni: «Er ist für mich wie ein Buch, das noch nicht zu Ende geschrieben ist. Er hat unglaubliche skifahrerische Fähigkeiten – vor allem auf schwierigen, gezeichneten Pisten. Was für ihn in Peking möglich ist, ist schwierig zu sagen. Denn es war bislang eine verrückte Slalom-Saison.»