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Riesenslalom der Männer Odermatt ist Olympiasieger!

Der 24-jährige Nidwaldner wird seiner Favoritenrolle gerecht und holt im Riesenslalom die ersehnte Goldmedaille.

Die Medaillen

  • 1. Marco Odermatt (SUI) 2:09,35 Minuten
  • 2. Zan Kranjec (SLO) +0,19 Sek.
  • 3. Mathieu Faivre (FRA) +1,34

In Yanqing war es dunkler und dunkler geworden, als Marco Odermatt um ca. 16:00 Uhr Ortszeit zu Olympia-Gold startete. Der Nidwaldner behielt den Durchblick und vor allem die Nerven und rettete 19 Hundertstel ins Ziel. An seinen ersten Spielen sicherte er sich sein erstes Edelmetall, es wurde die ebenso ersehnte wie verdiente Goldmedaille.

Odermatt beisst in die Goldmedaille.
Legende: Am Ziel seiner Träume Odermatt strahlt mit Olympia-Gold. Keystone

Silber ging an den im 2. Durchgang entfesselten Zan Kranjec. Der Slowene hatte vor 4 Jahren in Pyeongchang noch den undankbaren 4. Platz belegt. Bronze holte der Franzose Mathieu Faivre, der Weltmeister von 2021. Geschlagen wurden sie an diesem 13. Februar nur vom besten Riesenslalom-Fahrer der Gegenwart. Im Zielraum zollten die beiden Routiniers dem neuen Olympiasieger Respekt. Odermatt reiht sich als 5. Schweizer Riesenslalom-Olympiasieger nach Roger Staub (1960), Heini Hemmi (1976), Max Julen (1984) und Carlo Janka (2010) ein.

Die schwierigen Bedingungen

Der Druck auf den Schultern des 24-Jährigen muss riesig gewesen sein. Dem Saison-Dominator (4 Weltcupsiege) drohten nach Rang 7 in der Abfahrt und dem Nuller im Super-G bittere Spiele. Zusätzlich erschwert wurde das Unterfangen am Sonntag durch die Bedingungen mit Schneefall und diffusem Licht.

Aber Odermatt löste sämtliche Aufgaben mit Bravour. Nachdem er im 1. Lauf trotz einer Schrecksekunde die Bestzeit erzielt hatte, nahm er den 2. Durchgang als Letzter in Angriff. Dass er mit dieser Situation umgehen kann, hatte er in dieser Saison nicht zuletzt in Adelboden gezeigt. In Yanqing erbrachte er nun den endgültigen Beweis, auch grösstmöglichen Drucksituationen gewachsen zu sein. Er liess sich selbst von der 75-minütigen Verspätung nicht aus dem Konzept bringen.

Pistenarbeiter schippt Schnee
Legende: Mussten hart arbeiten die Pistenarbeiter in Yanqing. Keystone

Die weiteren Schweizer

  • 7. Gino Caviezel +1,85
  • OUT nach dem 1. Lauf: Justin Murisier, Loïc Meillard

Neben Odermatt schaffte es mit Gino Caviezel nur einer der drei weiteren Schweizer ins Ziel. Der 29-jährige Bündner, bei Halbzeit Zehnter, sicherte sich dank eines soliden 2. Laufes Rang 7 und damit ein Diplom.

Für Justin Murisier und Loïc Meillard war der Riesenslalom bereits nach dem 1. Lauf vorbei. Beide schieden an derselben Stelle aus. Murisier sprach im Anschluss davon, «überhaupt keinen Grip» gehabt zu haben. Meillard machte das Hauptproblem in der eingeschränkten Sicht aus. «Du hast keine Ahnung, was unter deinen Füssen passiert», so der Neuenburger.

Die vielen Ausfälle

Murisier und Meillard waren nicht die einzigen, die mit den Verhältnissen zu kämpfen hatten. 35 der 89 Fahrer, die am Start standen, schafften es im 1. Lauf nicht ins Ziel. Ein Grossteil davon trug Startnummern jenseits der 30. Unter ihnen war auch Carlos Mäder, der sich mit 43 Jahren seinen Olympia-Traum erfüllte. Die Fahrt des ghanaisch-schweizerischen Doppelbürgers dauerte nur wenige Sekunden.

Im 2. Lauf erwischte es der Reihe nach Manuel Feller und Luca De Aliprandini, welche im 1. Durchgang die Plätze 7 und 6 belegt hatten. Besonders bitter: Der Österreicher Stefan Brennsteiner (Zweiter im 1. Lauf) schied wie 2018 mit der Medaille vor Augen kurz vor dem Ziel aus.

So geht es weiter

Nach einem Tag Pause sind am frühen Dienstagmorgen (04:00 Uhr) die Abfahrerinnen an der Reihe, ehe die Männer am Mittwoch wieder im Einsatz stehen. Mit dem Slalom wird dann das letzte Einzelrennen der Männer über die Bühne gehen (1. Lauf ab 03:15 Uhr, 2. Lauf ab 06:45 Uhr).

SRF zwei, sportlive, 13.02.2022, 03:00 Uhr ; 

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