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Swiss-Ski drückt Auge zu Danioth, Ellenberger und Co.: Ohne erfüllte Kriterien nach Peking

Nicht alle für Olympia selektionierten Skifahrerinnen und Skifahrer haben die Kriterien voll erfüllt. Dennoch sind sie in Peking dabei. Weshalb?

Die Selektions-Kriterien für Olympia bei Swiss-Ski lauten: Eine Weltcup-Klassierung in den Top 7 oder zwei Weltcup-Klassierungen in den Top 15. Im am Montag kommunizierten Aufgebot für die Spiele in Peking figurieren jedoch einige Athletinnen und Athleten, welche die Kriterien gar nicht oder nur zur Hälfte erfüllt haben. Die Gründe, weshalb sie trotzdem mit nach China dürfen, sind unterschiedlich – wie die Beispiele von Andrea Ellenberger und Aline Danioth zeigen.

Ellenberger: Eine Kandidatin für den Team-Wettkampf

Ellenberger, die sich in einer Comeback-Saison befindet, steht im Riesenslalom mit einem 13. Rang in Kranjska Gora (sowie je einem 19., 24. und 25. Platz) zu Buche. Mit Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin und Camille Rast hat ein Trio in dieser Disziplin die Kriterien voll erfüllt. Dahinter käme auch Slalom-Crack Wendy Holdener (Plätze 16, 17 und 18 im «Riesen») für den 4. Startplatz in Frage.

Weshalb auch Ellenberger (25) dabei ist, erklärt Beat Tschuor, Cheftrainer Ski Alpin, so: «Wir werden schauen, wie wir das vor Ort regeln. Wir werden alles mit den Coaches besprechen und unsere Strategie dementsprechend ausrichten. Andrea Ellenberger ist zudem eine interessante Athletin für den PGS (den Team-Parallel-Wettkampf; die Red.)

Die Podest-Fahrerinnen Gut-Behrami und Gisin dürften für den Riesenslalom gesetzt sein, an Rast (7., 9. und 12.) gibt es ebenfalls kaum einen Weg vorbei. In diesem Fall würden Holdener und Ellenberger – 2019 gemeinsam Team-Weltmeisterinnen – den 4. Startplatz unter sich ausmachen.

Danioth: Mit Blick auf Mailand 2026

Etwas anders präsentiert sich die Lage im Slalom. Dort sind mit Holdener, Gisin und Rast drei Fahrerinnen gesetzt. Dahinter hat keine andere Athletin in diesem Winter eine Top-20-Klassierung herausgefahren. Trotzdem darf Danioth als 4. Slalom-Fahrerin nach Peking reisen.

Bei der 23-Jährigen spielen mehrere Faktoren mit. Tschuor sagt: «Bei Aline Danioth ist die Idee, dass man sie als junge Athletin zusätzlich vorbereitet auf die Spiele 2026 in Mailand. Sie soll in Peking Erfahrungen sammeln. Diese Chance wollen wir bei ihr wahrnehmen.» Eine solche «Ausnahme» wird im Selektionskonzept von Swiss Olympic explizit erwähnt.

Hinzu kommt, dass Danioth vor ihrer jüngsten schweren Verletzung eine regelmässige Top-15-Fahrerin gewesen ist. Der Urnerin, die sich noch immer auf dem Weg zurück an die Spitze befindet, dürften die Verantwortlichen am ehesten ein Exploit zutrauen.

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