Den unbekannten Hang und Schnee in China haben die Skifahrerinnen am Montag im Riesenslalom ein erstes Mal kennengelernt. Mit 1 Podest- und 2 Top-Ten-Plätzen ist den Schweizerinnen der Auftakt in Peking geglückt.
Nun geht es am frühen Mittwochmorgen weiter mit dem Slalom – und aus Schweizer Sicht soll es mit Spitzenplätzen weitergehen. Doch die Favoritinnen in dieser Disziplin sind fast nicht zu bezwingen.
Die Favoritinnen
- Petra Vlhova (SVK) (5 Slalom-Siege in dieser Saison, 2 weitere Podestplätze)
- Mikaela Shiffrin (USA) (2/3)
- Wendy Holdener (SUI) (0/2)
- Lena Dürr (GER) (0/3)
Die Slalomfahrerinnen haben vor allem eine zu schlagen: Petra Vlhova ist die Kronfavoritin auf den Slalom-Sieg in Peking. Die Slowakin ist diese Saison eine Macht, gewann 5 der 7 Rennen und hat die kleine Kristallkugel bereits in der Tasche. Edelmetall an Olympia konnte die sechsfache WM-Medaillengewinnerin bislang jedoch noch nicht gewinnen.
Erst eine Athletin konnte Vlhova in diesem Winter schon die Stirn bieten. Mikaela Shiffrin , Slalom-Olympiasiegerin von 2014, dürfte wohl die ärgste Konkurrentin für die Slowakin werden. Nach dem undankbaren 4. Rang in Pyeongchang 2018 und dem Out im Riesenslalom von Montag hat die langjährige Slalom-Queen etwas gutzumachen.
Aus Schweizer Sicht will Wendy Holdener den beiden einen Strich durch die Rechnung machen. Die Schwyzerin weist trotz schwieriger Saisonvorbereitung mit 2 Handbrüchen bereits 2 Podestplätze auf, zudem hat sie die Silbermedaille von 2018 im Rücken. Zur Dominanz von Vlhova und Shiffrin sagt die 28-Jährige: «Ich möchte es nicht so sehen, dass die beiden einen Fehler machen müssen, damit andere es nach vorne schaffen. Ich will einfach selbst meine beste Leistung zeigen.»
Auch mit Lena Dürr dürfte zu rechnen sein. Die 30-Jährige fährt die beste Saison ihrer Karriere und wurde 2 Mal Dritte. In Peking hat Dürr die wohl grössten Chancen auf eine deutsche Alpin-Medaille.
Die Geheimtipps
Immer auf der Rechnung muss man Michelle Gisin haben. Die Engelbergerin ist an einem guten Tag immer für einen Podestplatz zu haben, zuletzt beim Slalom von Lienz. Nach ihrem Olympiasieg 2018 in der Kombination könnte sie ihr Palmarès erweitern.
Auch die Österreicherin Katharina Liensberger und die Schwedin Anna Swenn-Larsson fuhren diese Saison schon aufs Slalom-Podest und dürfen nicht aussen vorgelassen werden. Ein Aussenseiter-Tipp könnte Ali Nullmeyer sein. Die 23-jährige Kanadierin hat in den letzten Slaloms überzeugt, allerdings ist sie noch recht unerfahren. Sie muss noch beweisen, dass sie auch 2 schnelle Läufe an einem Tag zeigen kann.
Die weiteren Schweizerinnen
- Camille Rast
- Aline Danioth
Camille Rast hat diese Saison einen Steigerungslauf hingelegt: Nach den Rängen 26, 16 und 7 klassierte sich die 22-Jährige im letzten Slalom vor Peking knapp hinter dem Podest auf dem 4. Platz. Kann sie sich bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme ein weiteres Mal steigern?
Gespannt darf man auf Aline Danioth sein. Die nach 2 schweren Knieverletzungen und fast 2 Jahren Absenz zurückgekehrte Urnerin erfüllte die Kriterien für die Olympia-Teilnahme zwar nicht, wurde nach ihren guten Leistungen mit unter anderem 3 Siegen in Europacup-Slaloms trotzdem selektioniert.
Das Podest in Pyeongchang
- 1. Frida Hansdotter (SWE)
- 2. Wendy Holdener (SUI)
- 3. Katharina Gallhuber (AUT)
Die Schwedin Frida Hansdotter ist heuer nicht mehr dabei, sie trat ein Jahr nach ihrem Triumph in Pyeongchang zurück. Für die Überraschungs-3. von Südkorea, Katharina Gallhuber, wird es extrem schwierig werden; in diesem Winter fuhr sie erst 3 Mal unter die Top Ten.