In der Saison 1971/72 fand im Schweizer Eishockey letztmals der Cup-Bewerb statt. Zum ersten und gleichzeitig auch letzten Mal wurden die K.o.-Duelle jeweils mit Hin-und Rückspiel ausgetragen.
Cusson schiesst Genf zum Cupsieg
Im Final stieg Jean Cusson zur grossen Figur auf: Der Kanadier, der 1970 als Spielertrainer verpflichtet worden war, erzielte 3 der 4 Genfer Tore in den beiden Finalspielen. Genf gewann das Heimspiel dank Cusson und Louis Christoffel 2:0. Im Rückspiel in Ambri, das laut Christoffel «vor 9000 bis 10'000 Zuschauern - so genau hat das keiner gezählt» stattgefunden hat, legte Cusson mit 2 frühen Treffern den Grundstein zum Triumph.
Zwar verlor Servette die Partie trotz der 2:0-Führung noch mit 2:3, dank des besseren Torverhältnisses kürten sich die Calvinstädter aber dennoch zum dritten Mal nach 1959 (Servette HC) und 1963 (Genf-Servette) zum Cupsieger.
Ausländerverbot in der Schweiz
Es war Cussons 2. Saison im Dress von Genf-Servette. 1970 zog es den Kanadier nach 2 NHL-Partien mit den Oakland Seals in die Schweiz. Es war nach fast einem Jahrzent die erste Spielzeit in der Schweiz, in der wieder Ausländer engagiert werden durften. Zwischen 1961 und 1970 galt ein Ausländerverbot, um den jungen Schweizer Talenten den Weg in die NLA nicht zu verbauen. Weil das Niveau des Schweizer Eishockeys im internationalen Vergleich aber sank, wurde das Verbot wieder aufgehoben.
Für Genf hat sich die Verpflichtung eines Ausländers spätestens 2 Jahre danach gelohnt - Cusson schoss Servette praktisch im Alleingang zum Cuptitel.
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachrichten, 11.02.2015, 07:00 Uhr