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Schläpfer mit einem Notizzettel im Mund.
Legende: An der WM werden keine Notizen gemacht Schläpfer geniesst nach der NLA-Saison die internationalen Titelkämpfe als Fan. Keystone

WM Schläpfer: «Der Notizblock bleibt zuhause»

Kaum einer liebt und lebt das Eishockey so intensiv wie Kevin Schläpfer. Der Biel-Trainer und SRF-Studiogast während der WM erklärt im Interview, wie er die Zusammenarbeit mit Nati-Coach Glen Hanlon erlebt hat und was der Spielplan für die Schweiz bedeutet.

Resultate

Kevin Schläpfer, Sie sind haben eine erfolgreiche Saison als Klubtrainer hinter sich, die Ausländer für nächste Saison sind verpflichtet. Mit welchem Interesse verfolgen Sie da noch die WM?

Schläpfer : Ich bin seit 1987, damals war ich 17 Jahre alt, fast an jeder WM vor Ort. Seit ich Trainer bin, hat das leicht nachgelassen, vorher war ich immer live dabei. Ich bin ein Fan des internationalen Eishockeys und gehe auch heuer für die Finalspiele nach Prag. Diese Reisen sind für mich richtig entspannend: Ich kann das Eishockey geniessen, ohne selbst emotional zu stark eingebunden zu sein. Es ist mir dann auch relativ egal, welches Team am Ende Weltmeister wird, ich will einfach gutes Eishockey sehen.

Für Niederreiter und Josi würde ich immer einen Platz freihalten.

Das heisst, der Notizblock bleibt zuhause?

Richtig, den habe ich nicht dabei. Wenn ich aber wirklich einen Spielzug sehe, der mich fasziniert, kann ich mir den schon im Kopf einprägen. So nehme ich immer gewisse Sachen von der WM mit, gerade, seit ich Trainer bin.

Zur Schweizer Nationalmannschaft: Trainer Glen Hanlon hält in seinem Kader explizit keine Plätze für NHL-Spieler wie Nino Niederreiter frei, damit diese bei einem Playoff-Out zum Team stossen könnten. Hat Sie das überrascht?

Ein wenig schon. Niederreiter spielt mit Minnesota die Saison seines Lebens. Bei anderen Spielern hätte ich diesen Entscheid besser nachvollziehen können. Niederreiter, und auch Roman Josi, spielen für mich aktuell aber in einer anderen Kategorie. Für sie würde ich immer einen Platz freihalten.

Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Hanlon war sehr gut.

Studiogast

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Kevin Schläpfer wird während der WM die Vorrundenspiele der Schweizer Nationalmannschaft gegen Frankreich (3.5.), Deutschland (5.5.), Schweden (9.5.) und Tschechien (12.5.) als Experte im Studio analysieren.

Gaëtan Haas fiel als letzter Bieler Spieler dem letzten Cut zum Opfer. War Hanlon zu selten in Biel?

(Lacht) Nein, das kann ich so nicht sagen. Haas war schon früh in der Saison beim Nationalteam dabei, Hanlon konnte sich ein gutes Bild machen. Die Entscheidung will ich nicht kommentieren. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Hanlon war sehr gut. Wir standen während der Saison oft in telefonischem Kontakt. Und wenn er nach Biel kam, hat er sich gemeldet und wir haben uns getroffen.

Welchen Hockey-Stil wird der Nationalcoach an der WM spielen lassen?

Ich erwarte, dass Hanlon eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive findet. Mit den läuferischen Fähigkeiten, welche die Schweizer Spieler zweifelsohne besitzen, darf man nicht einfach nur hinten reinstehen. Gleichzeitig gilt es auch, nicht wild anzustürmen.

Vom ersten Spiel an wird der Druck sehr gross sein.

Das Programm hält für die Schweiz zuerst vier vergleichsweise «kleine» Hockeynationen bereit, bevor es gegen Schweden, Kanada und Tschechien geht. Ein Vor- oder ein Nachteil?

Es ist sicher nicht einfach, vom ersten Spiel an wird der Druck sehr gross sein. Wenn man einen grossen Gegner zum Auftakt hat, bringt das den Vorteil mit sich, dass man eher ins Turnier finden kann. Wenn man ein solches Spiel gegen einen Grossen verliert, ist niemand böse. Gewinnt man aber, gibt das unheimlich Schwung. Von der Schweiz werden in Tschechien von Beginn an Siege erwartet. Das ist alles andere als eine einfache Situation.

Von ihren aktuellen Spielern ist keiner dabei, ehemalige aber schon. Nationalgoalie Reto Berra empfahl sich in Biel für die NHL. Wie intensiv stehen Sie heute noch im Kontakt mit ihm?

Ich habe zu allen Spieler des Nationalteams einen Bezug. Zu Reto Berra und Roman Josi, der im letzten Sommer die Vorbereitung bei uns absolviert hat, habe ich einen engeren Draht. Ich verfolge ihre Spiele in der NHL intensiv, wie auch die von Patrick Kane und Tyler Seguin. Kontakt habe ich auch ab und zu, wenn auch nicht zu häufig. Die Spieler erhalten schon genügend Nachrichten auf ihren Smartphones, da braucht es meine nicht auch noch zusätzlich.

Audios

Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 28.04.15 18:45 Uhr.

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