Resultate
Beinahe wäre es eine weitere «magische Nacht» im St. Jakob-Park geworden, wie es sich FCB-Trainer Paulo Sousa im Vorfeld der Partie gewünscht hatte. Doch die Hoffnung auf einen Überraschungscoup war für einmal nicht einer starken Leistung der Basler geschuldet, sondern dem Pech und Unvermögen der Gäste aus Porto. Die Portugiesen liessen beste Chancen ungenutzt und wurden vom Schiedsrichtergespann um Mark Clattenburg nicht eben begünstigt.
Doch in der 79. Minute rutschte FCB-Verteidiger Walter Samuel in eine flache Hereingabe von Danilo und blockte diese mit der Hand. Clattenburg entschied folgerichtig auf Elfmeter. Danilo liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte souverän zum 1:1 (79.).
Samuel - der Pechvogel
Ausgerechnet Samuel unterlief das folgenschwere Missgeschick. Der Argentinier, der den gesperrten Fabian Schär ersetzte und noch vor der Partie Zweifel bekundet hatte, ob er wohl noch schnell genug sei auf diesem Niveau. Bereits in der 1. Halbzeit stand der 36-jährige Routinier im Mittelpunkt, als er Portos Goalgetter Jackson Martinez im eigenen Strafraum umgerissen hatte (31.). Da blieb die Pfeife von Clattenburg jedoch stumm.
Der Ausgleich der Gäste war hochverdient. 60 Prozent Ballbesitz für Porto, 9:0 Eckbälle und 15:1 Torschüsse zählten die Statistiker am Ende zugunsten der Portugiesen. Ein erstes Mal testete Danilo FCB-Keeper Tomas Vaclik in der 20. Minute aus der Distanz. Beim anschliessenden Eckball kam Casemiro am nahen Pfosten frei zum Kopfball, verfehlte aber das Tor. Yacine Brahimi fand mit seinem Abschluss kurz vor der Pause dann ebenfalls seinen Meister in Vaclik.
Portos erstmaliger Ausgleich annulliert
Ein erstes Mal jubelte Porto dann zu Beginn der 2. Halbzeit. Wehrte Vaclik den Kopfball von Maicon nach einem Tello-Eckball noch ab, war er gegen den Nachschuss von Casemiro machtlos. Clattenburg gab erst den Treffer, doch nach Rücksprache mit seinem Assistenten annullierte er die Entscheidung kurze Zeit später. Martinez hatte Vaclik in Abseitsposition behindert.
Martinez selbst liess seine Klasse schliesslich in der 65. Minute aufblitzen, sein Heber aus kurzer Distanz senkte sich dann aber knapp hinter der Torlatte.
Freis Geniestreich
Dass Basel bis gut 10 Minuten vor Schluss mit einem Sieg liebäugeln durfte, war einem Geniestreich von Fabian Frei zu verdanken. Der Thurgauer lancierte in der 11. Minute mit einem herrlichen Pass in die Schnittstelle der Porto-Innenverteidiger Derlis Gonzalez.
Der Paraguayer setzte sich gegen 2 Verteidiger durch und erzielte im Fall nicht minder gekonnt die vielumjubelte Führung für das Heimteam. Der 20-Jährige prallte bei der Aktion jedoch so unglücklich mit Porto-Torhüter Fabiano zusammen, dass er in der Folge ausgewechselt werden musste.
Steigerung nötig
Weil das Tor von Gonzalez die einzig nennenswerte Offensivaktion des Heimteams blieb, musste Basel trotz des späten Ausgleichs am Ende zufrieden sein mit dem Unentschieden. Das Team von Sousa muss sich steigern, soll es in 3 Wochen im Rückspiel in Porto doch noch mit dem zweiten Einzug in die Viertelfinals der «Königsklasse» nach 1973/74 klappen.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 18.02.2015, 20:00 Uhr.