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Champions League Bayern: Eine Machtdemonstration mit Parallelen

Bayern München hat der AS Roma beim historischen 7:1-Sieg eine Lehrstunde erteilt. Für die Münchner war es nicht nur der höchste Auswärtssieg in der Geschichte der Champions League, die Partie weckte auch Erinnerungen an den WM-Halbfinal zwischen Deutschland und Brasilien.

Resultate

Erstmals seit Jahren war das Stadio Olimpico in Rom am Dienstagabend wieder ausverkauft. In der italienischen Hauptstadt war alles angerichtet für einen Fussballknüller auf höchstem Niveau. Was die 62'929 Fans dann aber erlebten, dürfte für die Mehrheit der Zuschauer ein Schock gewesen sein. Nach 36 Spielminuten erzielte Thomas Müller bereits das 5:0. Die Bayern hatten die AS Roma zuvor regelrecht überrollt.

Erstaunliche Ähnlichkeit zum WM-Halbfinal

100 Tage nach dem deutschen WM-Triumph dürfte sich in Rom manch einer an das 7:1 von Deutschland gegen Brasilien erinnert gefühlt haben. Die Parallelen sind frappant, auch gegen die «Selecao» führte die DFB-Elf im WM-Halbfinal zur Pause 5:0. Von einem Déjà-vu wollte bei den Münchnern dennoch niemand sprechen.

«Das sind beides tolle Spiele gewesen, aber ich habe jetzt nicht an das Spiel mit der Nationalmannschaft gegen Brasilien gedacht», so Torhüter Manuel Neuer, der trotz der Bayern-Gala erstmals nach 813 Minuten wieder hinter sich greifen musste.

Demontage des italienischen Vizemeisters

In der Bundesliga scheinen dem Team von Pep Guardiola die Gegner auszugehen. 20 Punkte aus 8 Spielen, nur 2 Gegentore bei 21 erzielten Treffern lautet die Bilanz. Dass den Bayern aber ausgerechnet beim italienischen Vizemeister eine derartige Machtdemonstration gelingt, vermag schon zu erstaunen.

Immerhin gelten die Römer als taktisch gut geschultes Team. In der Serie A hat die Mannschaft von Rudi Garcia nach 7 Runden erst ein Spiel verloren und belegt hinter Juve den 2. Tabellenrang. Auch in der Champions League konnte die Roma bis zum gestrigen Abend überzeugen. Dem perfekten Auftritt der Bayern hatten die Italiener aber nichts entgegenzusetzen.

Sinnbildlich dafür stand auch Roms Ikone Francesco Totti, der zweifelsohne noch immer ein begnadeter Fussballer ist. Gegen den deutschen Rekordmeister ging es dem 38-Jährigen aber schlicht zu schnell. Auch Ashley Cole, der vor zwei Jahren mit Chelsea noch den CL-Titel gewonnen hatte, musste sich vom bärenstarken Arjen Robben immer wieder überlaufen lassen.

Komplimente für den Trainer

«Wir haben mit viel Überzeugung nach vorne gespielt, ein Angriff war schöner als der andere», so Doppeltorschütze Robben. Das grösste Kompliment verdiene aber der Trainer, der «uns perfekt eingestellt hat», erklärte der sichtlich zufriedene Niederländer. Auch Philipp Lahm unterliess es nicht, Trainer Guardiola für seine Arbeit zu würdigen. «Wir wussten genau, was auf uns zukommt, wo die Räume sind. Der Trainer hat uns sehr gut auf die Partie eingestellt», so der Bayern-Captain.

Überbewerten wollte den Kantersieg dennoch keiner. Natürlich sei das Spiel für Rom eine Katastrophe gewesen. «Wir konnten es geniessen. Aber es ist nur ein Spiel und es geht weiter», blickte Robben bereits wieder voraus. Ähnliche Worte fand auch Coach Guardiola: «7:1 ist eine Ausnahme, ein Unfall. In München wird es ganz anders sein.»

Sendebezug: sportlive, SRF zwei, 21.10.2014, 20:30 Uhr

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