Verlaufen die beiden Partien in der CL-Gruppe H (ManUnited - YB und Juventus - Valencia) am Dienstagabend nach Papierform, qualifiziert sich Manchester United vorzeitig für die K.o.-Phase. Das wäre ein schöner Erfolg für die «Red Devils». Denn in der Meisterschaft läuft es ihnen überhaupt nicht nach Wunsch.
Nach 13 Runden liegt man auf dem enttäuschenden 7. Platz. Der Rückstand auf Leader und Stadtrivale Manchester City beläuft sich bereits auf 14 Punkte. Zuletzt gab es am Sonntag im Old Trafford ein mageres 0:0 gegen Keller-Klub Crystal Palace.
Mit der Leistung unzufrieden waren nach dem Schlusspfiff nicht nur die Fans. Auch Star-Trainer José Mourinho machte seinem Ärger Luft. Und zwar so richtig.
Dann muss ich vermutlich selbst spielen.
Der Portugiese kritisierte die Einstellung einiger Spieler – und lieferte auch gleich die Namen. «Es fehlt ihnen an Reife auf persönlicher Ebene. Wir reden über Luke Shaw, Anthony Martial, Jesse Lingard und Marcus Rashford. Ihnen fehlt es an Charakter und Persönlichkeit», gab der 55-Jährige gegenüber Univision zu Protokoll.
Und damit nicht genug. «Ich kann den Charakter der Spieler nicht ändern. Die Lösung ist, dass ich jene aufstellen muss, die mit dem Herzen dabei sind. Und dann muss ich vermutlich selbst spielen», polterte Mourinho.
In der Kabine vor versammelter Mannschaft wäre es schlauer gewesen.
Diese wenig diplomatisch gewählten Worte des «Special One» dürften von den betroffenen Spielern nicht gerne gehört worden sein.
Kritik hagelte es bereits von einer ehemaligen United-Grösse. «Er darf das natürlich machen. Aber in der Kabine vor versammelter Mannschaft wäre es schlauer gewesen», sagte Rio Ferdinand. Und: «Das wird dem Team kaum helfen und die Fans werden es auch nicht goutieren.»
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 26.11.2018, 17:12 Uhr