Das ist Roger Assalé:
- Der Sohn eines Lehrers wuchs in der Elfenbeinküste zusammen mit 15 Geschwistern auf
- Der flinke Flügel ist nur 1,65 m gross, 2015 gewann er die afrikanische Champions League
- In seinem 1. YB-Jahr steht er bei schon 16 Toren – neben dem Rasen gilt er als Schweiger
Die Berner hatten den wirbligen Roger Assalé, Leistungsträger im Angriff bei Mazembe, schon länger auf dem Radar. Nur machte die heikle politische Lage im Kongo eine Verpflichtung schwer. Ein Spielbesuch vor Ort lag nicht drin, stattdessen mussten sich die YB-Scouts mit Videomaterial behelfen.
Im Winter 2017 ging dann alles zügig voran. Assalé war zunächst in einem Probetraining bei Anderlecht und sah dort erstmals in seinem Leben Schnee. Seine nächste Station war die Schweizer Hauptstadt, auch dort fühlte es sich für den Afrikaner klirrend kalt an. Der 23-Jährige wurde aber mit dem Klub schnell warm. Er bestritt leihweise die Super-League-Rückrunde, bewährte sich und wurde mit einem Vertrag bis 2020 belohnt.
Das Kollektiv macht ihn stark
Im Sommer brauchte es nochmals Anlaufzeit, ehe Assalé die Young Boys auch mit Toren weiterbrachte. Exakt 10 Spiele blieb er wettbewerbsübergreifend ohne persönlichen Erfolg. Dafür traf er nun seit dem 10. September – mit zwei Ausnahmen (zum EL-Auftakt und zuletzt beim 1:2 in Lausanne) – bei jedem Einsatz.
Mit seinen beiden Goals in Kiew schraubte er beim 2:2-Remis seine Ausbeute in dieser Saison auf 10 Tore hoch. «Das war das Verdienst des ganzen Teams», gibt er die Lorbeeren weiter. In der Nachbetrachtung spricht er von einem komplizierten Match mit wenig Freiheiten. Und er kündigt an, dass man das EL-Rückspiel gegen Dynamo in 2 Wochen gewinnen wolle.
Braucht es dafür sogar 3 Assalé-Treffer? «Es braucht eine starke Leistung der ganzen Mannschaft», entgegnet der Ivorer.
Diese Aussage deckt sich mit der Einschätzung von YB-Trainer Adi Hütter über seinen Schützling. So umschrieb dieser in der Zeitung Der Bund Assalés Stärken wie folgt: «Seine Beweglichkeit, seine technische Qualität, sein Tempo, aber vor allem auch seine Demut.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 20.10.2017 20:50 Uhr