Seit dem 1:1 in Wil ausnahmslos gewonnen: Dem FC Zürich ist es in der Challenge League gelungen, sein Verlierer-Image umgehend abzustreifen. So können sich die Stadtzürcher relativ sorgenfrei mit ihrer attraktiven Zusatzaufgabe befassen.
Ein Schonprogramm kommt für Trainer Uli Forte zum Auftakt in die Europa League denn auch nicht in Frage. Er wird mit der «bestmöglichen Elf» spielen. Und er glaubt, dass jeder im Team nur schon aus eigenem Karriere-Interesse einen Sondereffort bieten wolle: «Der Europacup ist eine hervorragende Plattform, um den Marktwert zu steigern.»
Vom Koloss zum Aussenseiter
Chiasso, Villarreal, Bellinzona. Zürich bewegt sich innerhalb weniger Tage in komplett verschiedenen Dimensionen. Im Vergleich zu den klammen Klubs aus dem Tessin wirkt der FCZ mit seinem Budget oberhalb der 20-Millionen-Grenze wie ein Koloss, im Duell mit der Nummer 4 der Primera Division hingegen ist er nichts anderes als ein krasser Aussenseiter.
Europäische Topklasse
Hinter Gegner Villarreal steckt eine bemerkenswerte Organisation. Der iberische Klub gehört erst seit 1998 mit vereinzelten Rückschlägen zur obersten nationalen Kategorie. Innerhalb der letzten zehn Jahre legte der Klub dank seiner exzellenten Akademie und smarten Transfers erheblich zu. 2006 erreichte «El Submarino Amarillo» in der Champions League die Halbfinals.
In der letzten Saison wurde Villarreal in der Europa League nach sieben Heimsiegen mit nur einem Gegentor erst im Halbfinal-Rückspiel in Liverpool (0:3) gestoppt. Im Sommer investierte der erste Verfolger der Giganten Barça, Real Madrid und Atletico über 50 Millionen in frisches Personal. Im August kam aber Unruhe auf. Eine Affäre wegen angeblicher Verfälschung des Abstiegskampfs kostete dem langjährigen Erfolgsgaranten Marcelino Toral den Trainer-Job.
Sendebezug: Laufende Europa-League-Berichterstattung