Es gibt Spiele, da kommen die Protagonisten ins Hadern. Wenn doch nur dieser Schuss oder jene Flanke anders geflogen wäre, wenn doch nur diese Abwehraktion oder jene Parade besser gelungen wäre. Nach dem 1:3 der Young Boys gegen Sporting Lissabon hadern die Spieler der Young Boys nicht. Sandro Lauper sagte: «Wir müssen uns eingestehen, dass Sporting einfach klar besser war als wir und verdient gewonnen hat.»
Auch der Mittelfeldspieler hatte einen guten Abschluss, der an einem perfekten Abend vielleicht ins Tor geflogen wäre. Doch von diesem perfekten Abend war der Schweizer Meister an diesem Donnerstag ein Stück entfernt. «Mithalten reicht auf diesem Niveau eben nicht», sagte Trainer Raphael Wicky und lobte vor allem die Phase vor der Pause, als die Berner eine schnelle Reaktion zeigen konnten auf das zweite Gegentor und in der Nachspielzeit durch Cedric Itten gar noch den wegen Abseits aberkannten Ausgleich erzielten.
Danach, ohne Antreiber Filip Ugrinic, agierte YB weniger druckvoll und konnte die portugiesischen Gäste nie mehr so in Verlegenheit bringen. «Um so ein Spiel zu gewinnen, müsste alles zusammenpassen», sagte Goalie David von Ballmoos, der durch sein Foul im Strafraum den zweiten Gegentreffer verschuldet hatte. Und das tat es eben nicht. Für Wicky ist klar: «Wenn man in einem Spiel drei Tore kassiert, ist es schwierig, etwas zu holen.»
Auch Camara wird fehlen
Der Walliser sagte zwar, dass er nach wie vor an ein Weiterkommen seines Teams glaube, an eine Wende in Lissabon in einer Woche. «Im Fussball ist alles möglich. Wir müssen mit dem Mindset nach Lissabon gehen, um den Match zu gewinnen.»
Wicky weiss aber auch, dass er in der ohnehin schon dezimierten Innenverteidigung wird improvisieren müssen. Nach der gelb-roten Karte gegen Mohamed Ali Camara dürfte das Abwehrzentrum im Rückspiel von Routinier und Captain Fabian Lustenberger und Jungspund Aurèle Amenda gebildet werden. Ein Wagnis gegen die gut funktionierende Offensive Sportings mit dem treffsicheren Schweden Viktor Gyökeres.