Es kam unerwartet, wohl die wenigsten hätten damit gerechnet. Trotz bis dato enttäuschendem Saisonverlauf schoss der FC Basel im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League die Eintracht im März mit 3:0 aus dem Frankfurter Stadion.
Doch es war eben erst das Hinspiel. Nun, Corona-bedingt erst 147 Tage später, kann sich der FCB endlich definitiv für den Viertelfinal qualifizieren.
Bloss kein Déjà-vu
Dazu müssen die Basler jedoch ihren 3:0-Vorsprung auch über die Zeit bringen. «Es besteht die Gefahr, dass wir zu wenig machen», warnt auch «Bebbi»-Trainer Marcel Koller. Sein Captain Valentin Stocker stösst ins selbe Horn: «Wir müssen aktiv sein.»
Nicht geklappt hat es vor 6 Jahren: Basel gewann damals gegen Valencia das Viertelfinal-Hinspiel in der Europa League zuhause mit 3:0. Auswärts setzte es nach Verlängerung eine 5:0-Klatsche ab, Basel schied aus. Damals ebenfalls im Team war Stocker, der staunte: «Das war eine andere Liga.»
Auch der Gast aus Frankfurt wittert die Chance, im St. Jakob-Park noch etwas zu reissen. Trainer Adi Hütter: «Wir wollen versuchen, das 3:0 zu drehen. Wir werden das Heft in die Hand nehmen und nach vorne spielen.»
Hütters Bilanz in Basel ist übrigens miserabel: Von 6 Spielen verlor er 4, zweimal gab es ein Unentschieden.
Rückkehr des Aggressivleaders
Speziell wird das Spiel im Basler «Joggeli» auch für David Abraham. Der Frankfurt-Captain spielte von 2008 bis 2012 in der Stadt am Rheinknie, unter anderem mit Fabian Frei, Taulant Xhaka und Stocker.
Letzterer über Abraham: «Ich habe ihn sehr im Herzen. Er ist menschlich top und auf dem Spielfeld ein Aggressivleader, ein unangenehmer Gegenspieler. Er wird uns nichts schenken.»
Auch Stocker selbst ist bekanntlich ein Energiebündel, das seinen Gegenspielern nichts schenkt. Eine womöglich hilfreiche Eigenschaft, wenn es darum geht, einen 3:0-Vorsprung zu verteidigen.