Der Rücktrittsdruck auf Spaniens Fussball-Verbandspräsident Luis Rubiales nimmt immer grössere Ausmasse an. Am Freitagabend kündigten 81 Spielerinnen an, einem Aufgebot ins Nationalteam keine Folge zu leisten, solange «die aktuellen Führungspersonen» im Amt seien. Gemünzt ist die Drohung auf Rubiales, aber offensichtlich auch auf Weltmeisterinnen-Trainer Jorge Vilda, der Medienberichten zufolge während des WM-Finals einer Assistentin an die Brust fasste.
Fussballverband bezichtigt Hermoso der Lüge
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Im Kuss-Skandal hat der spanische Fussballverband RFEF Weltmeisterin Jennifer Hermoso der Lüge bezichtigt und ihr rechtliche Schritte angedroht. Der Verband bezeichnete in einer Erklärung aus der Nacht zum Samstag die Darstellung von Hermoso, der Kuss des umstrittenen Präsidenten Luis Rubiales auf ihren Mund bei der Siegerehrung in Sydney sei nicht in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, als Lüge. Um dies zu untermauern, veröffentlichte der Verband vier Fotos, die belegen sollten, Hermoso habe Rubiales im Überschwang des Jubels hochgehoben, ihn an sich gezogen und dem Kuss zugestimmt. Auch Rubiales selbst hatte sich bei einer Rede vor der ausserordentlichen Generalversammlung des Verbandes am Freitag in Madrid als Opfer dargestellt und den von vielen geforderten Rücktritt verweigert.
Zu den Unterzeichnerinnen des Statements gehören die 23 Akteurinnen des Weltmeisterinnenteams wie Aitana Bonmati, Alexia Putellas, Irene Paredes oder Jennifer Hermoso sowie 58 weitere Spielerinnen. Hermoso betonte in der von der Gewerkschaft
Futpro
verbreiteten Erklärung erneut, dass sie zu Rubiales' Kuss auf ihren Mund während der Siegerehrung «zu keinem Zeitpunkt» ihre Zustimmung gegeben habe.
Rücktritt auch im Männerteam
Zuvor hatte bereits Borja Iglesias angekündigt, aus Protest gegen Rubiales' Nicht-Rücktritt nicht mehr für Spaniens Männer-Nationalmannschaft aufzulaufen. Der Rücktritt gelte, «bis sich die Dinge ändern, und diese Art von Handlungen nicht ungestraft bleiben», so der zweifache Nationalspieler. Der Stürmer von Betis Sevilla fügte an, er handle «für einen gerechteren, menschlicheren und anständigeren Fussball».
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