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Goalie Zecira Musovic Die «ewige Nummer zwei» lässt Schweden träumen

Zecira Musovic ist nach ihren atemberaubenden Paraden an der Frauen-WM auch im Viertelfinal die Hoffnungsträgerin Schwedens. Dabei war sie in ihrer Karriere fast immer die Nummer zwei.

 Zecira Musovic
Legende: Die «Mauer» im Tor von Schweden Zecira Musovic. imago images/NurPhoto

Ein einziges Mal wirkte Zecira Musovic auf ihrer Heldenreise dann doch schwer irritiert. Ob sie Zlatan Ibrahimovic kenne, wollte tatsächlich ein Reporter wissen. «In Schweden weiss jeder, wer Zlatan ist», antwortete die 27-Jährige schroff.

Die bosnischen Wurzeln hat sie mit dem in Rente gegangenen Superstar gemein. Aber seit ihrer atemberaubenden Gala gegen die USA ist Musovic selbst bei Fussballfans weltweit in aller Munde.

Ausgerechnet die Torhüterin lässt Schweden vor dem Viertelfinal gegen Japan am Freitag vom 1. WM-Titel träumen, ausgerechnet die spöttisch bereits als «ewige Nummer zwei» Verschriene. Bei der WM 2019, Olympia 2021 oder der EM 2022 blieb sie als Ersatz der schwedischen Ikone Hedvig Lindahl ohne Einsatzminute. Bei ihrem Verein FC Chelsea muss sich Musovic hinter der deutschen Nummer zwei Ann-Katrin Berger anstellen.

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Verfolgen Sie den WM-Viertelfinal Japan gegen Schweden am Freitag ab 09:00 Uhr live auf SRF zwei oder in der SRF Sport App.

Keine Spielpraxis? Kein Problem! Musovic hat in ihrem Leben früh gelernt mit Hindernissen umzugehen. «Hartnäckig zu sein und einen starken Willen zu haben, sind Eigenschaften, die mir in die Wiege gelegt wurden», beschreibt sich die Torfrau selbst. Ihre Eltern waren in den 90er-Jahren wegen der Jugoslawienkriege aus dem heutigen Bosnien geflohen, Musovic wuchs als jüngstes Kind mit zwei Schwestern und einem Bruder in der südschwedischen Provinz Schonen auf.

Es ist ein magisches Spiel, das sie spielt.
Autor: Kosovare Asllani Die Schweden-Kapitänin über Zecira Musovic

Ihr Bruder nahm sie mit zum Fussball – und wurde zur unverzichtbaren Stütze. «Denn ich bin auf viele Widersprüche gestossen, weil ich Fussball spiele und von grossen Dingen träume. Die meisten Leute in meinem Umfeld stellten das in Frage und fragten mich, wann ich damit aufhören und etwas tun würde, was eher für ein Mädchen geeignet ist.»

Musovic machte einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften – doch ihre Leidenschaft galt immer dem Ball. «Es hat mir Spass gemacht. Und wenn das der Fall ist, kann mich niemand wirklich aufhalten», erzählte die sich mittlerweile extrem für Gleichberechtigung einsetzende Torhüterin.

Mit nur 17 Jahren wechselte sie zum schwedischen Topklub Rosengard, kam dort nach Anfangsschwierigkeiten auf 108 Einsätze in 8 Jahren. 2021 ging es nach London, wo sie trotz Reservistenrolle ihren Platz im Kader des Nationalteams verteidigte. Und für das Turnier in Australien und Neuseeland gab ihr Trainer Peter Gerhardsson überraschend gar den Vorzug als Nummer eins vor Jennifer Falk. Beim Sensationserfolg im Achtelfinal gegen die USA wehrte Musovic 11 Schüsse ab, zeigte zahlreiche Glanzparaden – und liess Megan Rapinoe und Co. verzweifeln.

«Wir haben mit Zesse eine Superfrau im Tor», schwärmte Kapitänin Kosovare Asllani: «Es ist ein magisches Spiel, das sie spielt.» Deshalb dürften ihre Tage als Nummer zwei nun auch endgültig gezählt sein. «Für mich zählt nicht, wie gut ich bin, sondern wie hart ich bereit bin zu arbeiten, um die Beste zu werden», sagte Musovic unmissverständlich. An interessierten Klubs wird es nach ihrer (bisherigen) Gala-WM bestimmt nicht mangeln.

FIFA Frauen-WM 2023

SRF zwei, sportlive, 5.8.2023, 06:20 Uhr ; 

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