Wenn am Mittwochabend im Cup-Achtelfinal der FC Basel bei Etoile Carouge gastiert, muss die Frage nach der Favoritenrolle gar nicht erst gestellt werden. Hier der Leader der Super League, da der Underdog, der aktuell zwei Klassen tiefer kaum mehr gewinnen kann. Doch einerseits – Achtung, Phrase! – hat der Cup seine eigenen Gesetze und andererseits hat Carouge Damien Chappot.
Vielleicht war ich doch nicht so gut, sonst hätte ich bei YB unterschreiben können.
Damien wer? So manchem YB-Fan dürfte der Etoile-Goalie noch ein Begriff sein. In der 1. Cup-Runde 2019 brachte Chappot die Berner Stürmer mit Glanzparaden zur Verzweiflung. Erst in der 68. Minute fixierte Nicolas Ngamaleu den 1:0-Minisieg für die Young Boys. «Die Erinnerungen daran sind magisch», erzählt Chappot gegenüber RTS. Diese Partie habe ihm den Weg zum Stammgoalie bei den Genfern erst geebnet.
Vielleicht aber habe er doch nicht gut genug gespielt. «Sonst hätte ich ja bei YB unterschreiben können», lacht der Genfer.
In der Liga läuft es nicht
Nach dem Überraschungssieg gegen Winterthur (3:1) in der 1. Pokalrunde hofft der 23-Jährige auf einen Exploit gegen Basel. Zumindest ist das Duell eine willkommene Abwechslung zum tristen Liga-Alltag, wo es zuletzt nur einen Vollerfolg in 5 Partien gab.
An Chappot und der Carouge-Defensive liegt es nicht, dass man nur auf Tabellenrang 11 liegt. Einzig Leader Breitenrain, Bellinzona und Biel kassierten weniger Gegentore. Sorgen macht sich Chappot keine: «Ich weiss, dass wir ein gutes Team haben. Nur die Ergebnisse fehlen noch.»
Basel seinerseits reist mit breiter Brust in die Westschweiz. In dieser Saison konnte einzig Hammarby die «Bebbi» bezwingen, zuletzt gab es 3 Pflichtspielsiege in Folge. Doch auch YB nahm vor rund 2 Jahren den Weg in die Romandie als Leader in Angriff, der FCB dürfte gewarnt sein.
Chappot macht den «Chappi»
Chappot jedenfalls ist bereit: «Das wird eine Menge Spass machen», freut sich der talentierte Keeper. Sollte sich Basel ähnlich schwertun wie 2019 YB und nur knapp führen, muss «Rotblau» in der Schlussphase möglicherweise auch auf «Stürmer» Chappot aufpassen.
Dass sein Nachname nicht zufällig wie «Chappi» klingt, bewies er im April dieses Jahres. Mit einem herrlichen Flugkopfball traf er gegen die Black Stars in der 95. Minute zum 2:2!