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Schweizer Expertin stuft ein Lehmann: «Frauenfussball hat sich parallel nach oben verschoben»

Als Fussball-Torhüterin spielte Kathrin Lehmann in verschiedenen Ländern. SRF hat mit ihr über die Women's EURO gesprochen, die bei unserem Publikum auf grosses Interesse stiess.

Das Duell England - Deutschland komme für sie nicht überraschend, sagt Kathrin Lehmann. Die langjährige Torhüterin gibt aber zu: «Ich hätte diese Affiche eher im Viertelfinal erwartet.» Die 42-Jährige rechnete mit Platz 2 der Deutschen in der Gruppe mit Spanien. Doch die DFB-Frauen blieben makellos – und die Ibererinnen im Viertelfinal an den «Lionesses» hängen.

Dass sich England und Deutschland im Final gegenüberstehen (am Sonntag ab 17:00 Uhr live auf SRF zwei; Anpfiff im Wembley um 18:00 Uhr), findet Lehmann «grossartig». Die Daumen drückt sie den Deutschen. Bei unseren nördlichen Nachbarn hütete Lehmann während Jahren das Tor in München und Potsdam. Bei der Equipe von Martina Voss-Tecklenburg hebt sie vor allem eine Spielerin hervor: «Alexandra Popp ist eine Ausnahmekönnerin. Vorne schiesst sie die Tore und hinten fängt sie die Konter ab. Schlicht grossartig, wie sie spielt.»

272'000 schalteten bei Schweiz – Niederlande ein

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Auch beim SRF-Publikum stiess die Women’s EURO auf grosses Interesse. Die drei Schweizer Gruppenspiele erreichten Durchschnittswerte von 206'000 (vs. Portugal), 177'000 (vs. Schweden) und 272'000 (vs. Niederlande) Zuschauenden aus der Deutschschweiz. Die 3. Vorrundenpartie, in der es für die Frauen-Nati noch ums Weiterkommen ging, verzeichnete die besten Werte und wies einen Marktanteil von 35,1 Prozent aus (Zielgruppe 3+, Deutschschweiz, Overnight).

Die Zahlen zu den beiden Halbfinals präsentieren sich wie folgt:

  • England - Schweden: Publikumsdurchschnitt von 172'000 (entspricht 19,6 %)*
  • Deutschland - Frankreich: Publikumsdurchschnitt von 199'000 (entspricht 24,02 %)*

Hinweis: Vorläufige Werte, Zielgruppe 3+, Deutschschweiz, Overnight

Die Zürcherin sieht England am Sonntag in der Favoritenrolle, erwartet aber gleichwohl ein enges Endspiel. Ein paar wenige Momente würden für den Final-Ausgang entscheidend sein, glaubt Lehmann.

Auch bei den Zuschauerzahlen und der Berichterstattung sind neue Dimensionen erreicht worden.
Autor: Kathrin Lehmann

Blickt Lehmann losgelöst vom Final auf die gesamte Women's EURO 2022, stellt sie einen markanten Qualitätssprung fest. «Der Frauen-Fussball hat sich parallel nach oben verschoben», sagt sie. Athletik, Taktik oder auch die Staffs der einzelnen Teams hätten sich enorm weiter entwickelt. «Auch bei den Zuschauerzahlen und der Berichterstattung sind neue Dimensionen erreicht worden.»

Dieser Trend werde so weitergehen – auch mit Blick auf die WM 2023 in Australien und Neuseeland. «Wie im Männer-Fussball, wo die Schnellsten jedes Jahr noch schneller rennen, wird das bei den Frauen ähnlich sein.»

Zur Person

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Kathrin Lehmann (42) war während über 15 Jahren Torhüterin bei Klubs in der Schweiz, Deutschland, den USA und Schweden. Gleichzeitig war sie auch Eishockey-Stürmerin und spielte für die Schweiz in beiden Nationalauswahlen. Bei Radio SRF ist Lehmann seit Jahren Fussball-Expertin bei Spielen der Nationalmannschaft. Während der Women's EURO 2022 ist sie für das ZDF als Expertin tätig.

Die Schweiz soll Schritt halten

Und wo steht die Schweizer Frauen-Nati, die in England die Segel in der Gruppenphase streichen musste? Die Schweiz gehöre zwar zu den Top 16 in Europa, was bereits eine grosse Leistung sei. Innerhalb dieser Top-Nationen sei die Nati indes aktuell im untersten Segment angesiedelt, so Lehmann. Aber: «Es ist machbar, dass man Schritt halten kann. Entscheidend ist die Arbeit in den Vereinen – nicht zuletzt in den Profiklubs der Männer.»

Resultate

SRF zwei, sportlive, 28.7.22, 20:10 Uhr ; 

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