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EM-Marathon in München Angriff misslingt: Schlumpf läuft dennoch in die Top 10

  • Fabienne Schlumpf läuft beim Marathon an den European Championships in München auf Rang 9.
  • Die Zürcher Oberländerin übernimmt nach 35 km die Spitze, bricht kurz darauf aber ein. Gold geht über die 42,195 km in 2:28:36 Stunden an die Polin Aleksandra Lisowska.
  • Bei den Männern setzt sich Richard Ringer (GER) nach unglaublichem Schlusssprint durch.

In 2:30:17 Stunden hat Fabienne Schlumpf den EM-Marathon als starke 9. absolviert. Lange Zeit sah es in München gar nach einem Exploit der 31-Jährigen aus: Kurz nach der 35-km-Marke übernahm Schlumpf die Führungsarbeit und verschärfte das Tempo sichtlich. Doch ausgerechnet sie musste nur wenige Minuten später dem lancierten Geschwindigkeitsanstieg Tribut zollen. Schlumpf wurde richtiggehend durchgereicht.

Noch im Dezember litt sie unter eine Herzmuskelentzündung

Dennoch darf man bei der Leistung der Zürcher Oberländerin durchaus von einem Achtungserfolg sprechen: Noch im April war Schlumpf kurz davor gestanden, die EM abzusagen. Eine Herzmuskelentzündung im Dezember verdammte die 31-Jährige zur Untätigkeit. Nun hat Schlumpf zumindest die Gewissheit, über weite Strecken mit der europäischen Elite mithalten zu können.

Nicht nur sportlich, sondern auch emotional eine Herausforderung für sie: «Ich habe in mir ein wenig ein Gefühlschaos. Ich habe um eine Medaille gekämpft, am Schluss ist mir die Kraft ausgegangen. Hätte mir vor einem halben Jahr jemand gesagt, dass ich hier stehe und 9. werde – ich wäre überglücklich gewesen», erklärte Schlumpf nach dem Rennen. Ihre Beine seien von einem auf den anderen Moment gefühlt «doppelt so schwer» geworden.

Im Kampf um die Medaillenränge behielt Aleksandra Lisowska nach sichtlich hartem Leidenskampf das beste Ende für sich. Die Polin setzte sich einen Kilometer vor dem Ziel ab und brachte den Vorsprung ins Ziel. Silber ging an Matea Kostro Parlov (CRO), Bronze an Nienke Brinkman, die 6 respektive 16 Sekunden auf Lisowskas Siegerzeit (2:28:36) verloren. Die Niederländerin setzte sich in einem dramatischen Duell um Rang 3 gegen die einheimische Miriam Dattke durch. Immerhin dürfen sich die deutschen Frauen mit dem Gewinn der Teamwertung trösten.

Ringers unglaublicher Sprint zu Gold

Bei den Männern holte sich Richard Ringer (2:10:21) Gold. Der Deutsche, vom Heimpublikum nach vorne gepeitscht, liess nach einem unwiderstehlichen Schlussspurt die Israelis Maru Teferi und Gashau Ayale hinter sich. Adrian Lehmann (2:15:57) lief mit persönlicher Saisonbestleistung auf Rang 23. Auch Patrik Wägeli (37.) zeigte in 2:18:46 seine beste Leistung des Jahres. Julien Lyon schaffte es nicht ins Ziel. Die Teamwertung ging bei den Männern an Israel.

SRF zwei, Sportlive, 15.8.2022, 10:30 Uhr;

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