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Trainer im Spitzensport Ein Berufsstand am Anschlag

Trainer oder Trainerin im Spitzensport – ein Traumberuf. Doch daraus kann rasch ein Albtraum werden – viele reiben sich für wenig Lohn auf. Der Berufsverband fordert bessere Arbeitsbedingungen, und auch der Dachverband Swiss Olympic hat die Probleme erkannt.

Spitzensportlerinnen und Spitzensportler zum Erfolg führen und den ganzen Tag seinem Hobby frönen – der Trainerberuf scheint ein Traumjob zu sein. Doch krasse Arbeitszeiten bei tiefen Löhnen sind häufig die andere Seite der Medaille. Kommt hinzu, dass eine Mehrheit der Trainerinnen und Trainer mangelnde Wertschätzung moniert. Sei dies von ihrem Verband oder Verein oder von der Öffentlichkeit. Dies hat eine Studie von Swiss Olympic ergeben. 

Swiss Olympic teilt die Sorgen

Vom Sport-Dachverband fliesst bereits ein Drittel aller Fördermittel für die Sportverbände in die Trainergehälter. Und doch ist auch Chef de Mission Ralph Stöckli bewusst: «Das Berufsfeld Trainer und Trainerinnen ist herausfordernd. Wir sind extrem bemüht, zusammen mit unseren Partnern, allen voran den nationalen Sportverbänden, die Rahmenbedingungen stetig zu verbessern.» In vielen Köpfen stecke immer noch, dass ein Trainer ehrenamtlich arbeitet. Doch damit ist im Leistungssport heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen.

Überstunden für wenig Lohn

Viele Trainerinnen und Trainer haben Teilzeitpensen und müssen nebenher noch anderswo arbeiten – Arbeitsbelastungen von über 60 Wochenstunden sind eher die Regel als die Ausnahme. Und das bei Löhnen, die in der Schweiz kaum zum Leben reichen. Kein Wunder, arbeiten viele Sportstudentinnen und -studenten lieber als Turnlehrer. Hier verdienen sie fast das Doppelte, haben keine Lücken in der Pensionskasse und höhere Jobsicherheit – bei weniger Belastung und Leistungsdruck. Es droht ein Burnout.

Andrea Zryd vom Berufsverband Swiss Coach sieht dringenden Handlungsbedarf, etwa vermehrtes Jobsharing: «Wir hinken da hintennach. Es gibt Länder, die das anders lösen. Wo eben Jobsharing möglich ist. Oder dass es klar ist, wenn du Trainerin bist, dass du nach einer Schwangerschaft wieder einsteigen kannst. Und nicht einfach ‘Cut, such dir jetzt einen anderen Job’.»

Auslegeordnung im Mai

Denn klar: Der Trainerberuf mit seinen Arbeitseinsätzen zu Randzeiten und an Wochenenden ist oft schlecht vereinbar mit einer Familie. Auch deshalb braucht es neue Wege. Swiss Olympic wird im Mai mit allen Sportverbänden eine Auslegeordnung machen. Erst eine Auslegeordnung. Swiss-Coach-Präsidentin Zryd würde sich zwar mehr Tempo wünschen, findet aber: «Es hat auch keinen Sinn, einen Schnellschuss zu machen. Man muss es gut durchdenken, auch vom Ausland lernen, wo gewisse Dinge schon gemacht wurden.» Entscheidend sei, dass die Sportverbände, die über keine unerschöpflichen Gelder verfügen, mitziehen.

Uneinig sind sich Swiss Olympic und der Berufsverband Swiss Coach, ob es für bessere Arbeitsbedingungen der Trainerinnen und Trainer mehr Geld vom Bund braucht. Aber eins scheint unstrittig: Es muss etwas passieren.

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