5 Spiele, 5 Siege, 10:0 Sätze: Die Bilanz von Tanja Hüberli und Nina Brunner an den Sommerspielen in Paris ist verblüffend gut. Das Schweizer Duo spielt im Stadion gleich neben dem Eiffelturm gross auf und ist nicht mehr weit vom Gewinn einer Olympiamedaille entfernt.
Nach dem wiederum sehr überzeugenden Viertelfinal-Sieg am Dienstag gegen die Mitfavoritinnen Sara Hughes/Kelly Cheng aus den USA besitzen Hüberli/Brunner zwei Chancen, sich den Traum von olympischem Edelmetall zu erfüllen.
Weltnummern 7 als Halbfinal-Gegnerinnen
Die erste dieser beiden Chancen kommt am Donnerstag um 17:00 Uhr, dann bestreiten die beiden Zentralschweizerinnen ihren Halbfinal. Gegenüber werden Melissa Humana-Paredes und Brandie Wilkerson stehen. Verglichen mit jenem von Hüberli/Brunner war der Weg der Kanadierinnen in die Runde der letzten 4 entschieden steiniger.
Humana-Paredes/Wilkerson verloren zwei ihrer drei Gruppenspiele – unter anderem gegen Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré – und mussten den Umweg über die Sechzehntelfinals gehen. Seither haben sich die Weltnummern 7 aber deutlich gesteigert. Im Viertelfinal bezwangen die Kanadierinnen das spanische Duo Daniela Alvarez/Tania Moreno mit 2:0.
Fokus auf eigene Stärken
Zu verstecken brauchen sich Hüberli/Brunner keineswegs. Kann das Schweizer Duo an seine bisherigen Leistungen in Paris anknüpfen, sind die beiden für alle Gegnerinnen gefährlich. Die 31-jährige Hüberli und die drei Jahre jüngere Brunner wollen den Fokus ohnehin nicht zu stark auf das Spiel ihrer Widersacherinnen legen, sondern viel mehr auf das eigene Auftreten.
Was im Spiel der Schweizerinnen im Vergleich zu früheren Grossevents auffällt, ist die grosse Konstanz auch in den entscheidenden Momenten. «In dieser Saison hat sich allgemein etwas entwickelt, das wir noch besser machen als letztes Jahr», meint Brunner. Und fügt an: «Wir sind ein bisschen ruhiger geworden.»
Plötzlich ein konkretes Ziel im Visier
Vor dem Olympia-Start wollten Hüberli/Brunner kein konkretes Ziel formulieren, um sich keinen zusätzlichen Druck zu machen. Das hat sich mit dem Halbfinal-Einzug natürlich geändert. «Jetzt wollen wir natürlich eine Medaille», lautet die Devise von Hüberli.
Im besten Fall soll diese schon am Donnerstag mit einem Halbfinal-Sieg gegen Humana-Paredes/Wilkerson sichergestellt werden. Sollte dieses Unterfangen schief gehen, hätten die Schweizerinnen am Freitag im Bronze-Spiel noch eine zweite Chance.
Im 2. Halbfinal duellieren sich Ana Patricia/Duda aus Brasilien und Mariafe Artacho del Solar/Taliqua Clancy aus Australien, die im Viertelfinal das zweite Schweizer Tandem Böbner/Vergé-Dépré ausschalteten .