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Brillant im Dreistellungskampf Leone kürt sich sensationell zur Olympiasiegerin

  • Das erste Schweizer Gold in Paris ist Tatsache! Chiara Leone holt sich im 50 m Dreistellungskampf den Titel.
  • Die Aargauerin zeigt sich in der Ausscheidungsrunde nervenstark und hebt sich das Beste bis zum Schluss auf.
  • Leone ist drei Jahre nach Nina Christen die nächste Schweizer Goldgewinnerin in dieser Disziplin.

Die Spannung auf der Schiessanlage in Châteauroux war greifbar, als sich Chiara Leone und die Amerikanerin Sagen Maddalena zum letzten Schuss bereit machten. Beide Gewehrschützinnen hatten eine Medaille auf sicher, es ging aber noch darum, wer sich zur neuen Olympiasiegerin küren würde.

Leone lag mit 0,7 Punkten in Führung. Damit war klar, dass der Aargauerin ein Wert von 10,3 Zählern (10,9 sind das Maximum) zur Goldmedaille reichen würde. Die Schweizerin schoss als Erste – und setzte ihren Schuss mit einer 10,8 praktisch ins Zentrum. Es war ihr bester Schuss des Tages. Maddalena war geschlagen, ihre 10,1 wurden zur Makulatur. Leone und die zahlreichen Schweizer Fans auf der Anlage konnten jubeln.

Neuer olympischer Rekord als Bonus

Leone hatte einen überragenden Wettkampf gezeigt. Zwar wollte ihr sowohl kniend, liegend als auch stehend jeweils der erste Schuss nicht optimal gelingen. Doch danach war die 26-Jährige die Konstanz in Person. Nach der Kniend-Position (15 Schüsse) lag Leone punktgleich mit der Österreicherin Nadine Ungerank in Führung. Auch die 15 Liegend-Schüsse absolvierte die Schweizerin souverän – als Dritte lag sie 0,9 Punkte hinter Gold.

Nach 10 Schüssen im stehenden Anschlag begann die K.o.-Phase. Leone belegte zu diesem Zeitpunkt Rang 2 – 1,4 Punkte hinter der Chinesin Qiongyue Zhang. In der Ausscheidungsrunde fällt die Letztplatzierte nach jedem Schuss aus dem Wettkampf.

Nachdem die Norwegerin Jeanette Duestad eliminiert worden war, war die vierte Schweizer Medaille in Paris Tatsache. Die Frage war nur noch, welche Farbe sie haben würde. Zwar schoss Leone im insgesamt 44. Schuss «nur» eine 9,7 – Maddalena und Zhang konnten jedoch nicht vorbeiziehen. Mit einem Total von 464,4 Punkten stellte Leone ganz nebenbei noch einen neuen olympischen Rekord auf, den zuvor Nina Christen inne hatte.

24. Olympiamedaille im Schiessen für die Schweiz

Leones Goldmedaille kommt nicht komplett unerwartet, schliesslich ist sie amtierende Europameisterin in dieser Disziplin und war als Quali-Dritte als eine der Mitfavoritinnen in den Wettkampf gegangen. Doch die Konkurrenz im Schiessen ist so gross und die Abstände sind in der Regel so gering, dass die Fricktalerin auch mit einem 4. oder 7. Platz nicht allzu enttäuscht hätte sein dürfen. Umso beeindruckender ist die Art und Weise, wie sich Leone zum grössten Titel ihrer Karriere schoss.

Leone ist damit Nachfolgerin von Christen, die 2021 in Tokio Gold in der eigentlichen Königsdisziplin geholt hatte. Für die Schweiz ist es die insgesamt 24. Olympiamedaille im Schiessen und die 8. Goldmedaille. Nach Gold und Bronze 2021 (beide Medaillen holte Christen) ist die Ausbeute in Paris für die Schweiz nun identisch (Audrey Gogniat hatte Bronze im 10 m Luftgewehr gewonnen).

SRF zwei, sportlive, 2.8.24, 09:30 Uhr ; 

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