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Gold-Gewinnerin im BMX Racing Saya Sakakibara: Das Schicksal schuldete ihr diesen Glücksmoment

Die letzten Jahre von Saya Sakakibara waren von Rückschlägen geprägt. Die Emotionen nach ihrem Olympiasieg waren riesig.

Nach den Olympischen Spielen in Tokio 2021 war Saya Sakakibara kurz davor, den Bettel hinzuschmeissen und ihre noch junge Karriere im BMX Racing zu beenden. Die 24-jährige Australierin schien vom Pech verfolgt zu werden.

Gehirnerschütterung statt Olympiamedaille

Ein Jahr vor den Sommerspielen in Japan war ihr Bruder in einem Rennen so schwer gestürzt, dass er mehrere Monate im künstlichen Koma lag. Er hatte sie überhaupt erst zum BMX-Sport gebracht. Kai Sakakibara trug schwere Hirnverletzungen davon und musste seinen eigenen Olympia-Traum aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Saya Sakakibara umarmt ihren Bruder Kai.
Legende: Der emotionalste Moment des Abends Saya Sakakibara umarmt ihren 2020 schwer verunfallten Bruder Kai. Keystone/EPA/Tolga Akmen

Obschon ihr das Schicksal ihres Bruders und Vorbilds stark zusetzte, entschied sich Saya Sakakibara schliesslich für eine Teilnahme an den Sommerspielen im Jahr 2021, an denen sie zu den Gold-Favoritinnen zählte. Im letzten Halbfinal-Lauf kollidierte sie mit einer Konkurrentin und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, welche ihr auch Monate später noch Probleme bereitete.

Corona-Erkrankung kurz vor Paris

Eine weitere Gehirnerschütterung im Jahr 2022 stellte die Widerstandsfähigkeit von Sakakibara endgültig auf den Prüfstand. Doch die mittlerweile 24-Jährige gab nicht auf, stattdessen wollte sie kämpfen – auch für ihren Bruder.

Drei Tage vor dem Wettkampfstart an den Olympischen Spielen in Paris wähnte sich Sakakibara im falschen Film. Ein positiver Corona-Test gefährdete ihre Teilnahme. «Man denkt an das Worst-Case-Szenario: ‹Ich kann nicht glauben, dass es so endet›», so Sakakibara. Glücklicherweise erholte sich die Australierin rechtzeitig vom Virus. Erstmals seit langer Zeit schien das Schicksal auf Sakakibaras Seite zu sein.

Nach all dem Pech der Glücksmoment

All die Rückschläge und Enttäuschungen aus den vergangenen Jahren konnten die Australierin in Paris nicht stoppen. Sakakibara entschied alle ihre 7 Läufe für sich und erfüllte sich mit Olympiagold doch noch ihren grossen Traum.

Die Freude bei der Olympiasiegerin kannte keine Grenzen. Nur wenige Minuten vor Sakakibara hatte ihr französischer Lebenspartner Romain Mahieu ebenfalls im BMX Racing Bronze gewonnen. Die emotionalsten Sekunden erlebte Sakakibara kurz nach der Medaillenfeier, als sie ihren Bruder Kai in die Arme schliessen durfte. Für diesen Moment hat sie weitergekämpft. Und das Schicksal schuldete ihr noch was.

SRF zwei, sportlive, 02.08.2024, 20:00 Uhr ; 

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