Hinter Chiara Leone liegen aufregende, aber auch sehr lange und anstrengende Tage. Bereits am Samstag, am Tag nach dem Gewinn der Olympiagoldmedaille im Dreistellungskampf, reiste die 26-Jährige zurück in die Schweiz, wo sie in Biel frenetisch in Empfang genommen wurde. «Ich konnte mir nicht vorstellen, wie viele Leute kommen würden. Es waren dann extrem viele, was sehr schön war», erzählt Leone im SRF-Studio in Paris.
Den bisher schönsten Moment nach ihrem Triumph genoss die Aargauerin aber am Abend nach dem Wettkampf in der Unterkunft in Châteauroux, wo die olympischen Schiess-Wettkämpfe über die Bühne gingen. «Da konnte ich das erste Mal richtig feiern mit der Familie, mit Teamkolleginnen und auch mit Leuten aus anderen Nationen, die mir den Sieg sehr gegönnt haben.»
Der beste Schuss ganz zum Schluss
Auf ihre historische Leistung blickt Leone mit Stolz zurück. Besonders, wie die Schweizerin in der entscheidenden Phase, in der sich der Medaillenkampf zuspitzte, die Ruhe bewahrte und weiter konstant hoch skorte, imponierte.
Nicht nur die Zuschauer auf der Schiessanlage und vor den Bildschirmen, sondern auch die Schützin selbst: «Vor dem letzten Schuss war ich sehr, sehr nervös. Das war eine grosse Willensleistung, mich da nochmals für einen letzten Schuss zusammenzureissen. Wie mir das gelungen ist, kann ich noch nicht ganz verstehen. Womöglich war es Intuition», so Leone.
Olympia-Feeling aufsaugen
Nach ihrem Empfang in der Schweiz ist die Fricktalerin zurück nach Frankreich gereist, um nach den anstrengenden Tagen die spezielle Atmosphäre an Olympischen Spielen aufsaugen zu können.
Neben einem Besuch im olympischen Dorf in Paris möchte die frischgebackene Olympiasiegerin auch noch verschiedene Wettkämpfe mit Schweizer Beteiligung besuchen – völlig entspannt und im Wissen, dass ihr die Goldmedaille niemand mehr nehmen kann.