Es ist keine leichte Aufgabe, der sich Nina Brunner und Tanja Hüberli an den Olympischen Spielen in Paris stellen müssen. Am Donnerstag hatte ein einziges mickriges Pünktchen zum Final-Einzug gefehlt. Einen Tag später muss sich das Zentralschweizer Duo nach diesem mentalen Nackenschlag bereits wieder aufrichten. Im weissen Sand vor dem Eiffelturm geht es darum, ein insgesamt grossartiges Turnier mit Bronze zu krönen.
«Besprechen, in den Arm nehmen, nach vorne schauen»
Der Plan ist klar, wie Brunner nach dem bitteren Halbfinal-Out erklärte: Man müsse sich jetzt etwas «Zeit geben, sich mit unseren Leuten besprechen, uns in den Arm nehmen – und dann nach vorne schauen.» Was auch im Moment der Enttäuschung Mut für die nächste Aufgabe mache? «Wir haben gut gespielt und müssen nichts verändern. Wir müssen hinstehen und alles geben, um eine Medaille nach Hause zu bringen.»
Gegnerinnen im kleinen Final sind Mariafe Artacho del Solar/Taliqua Clancy. Das australische Duo, Olympia-Zweite von Tokio, unterlag im Halbfinal den Weltnummern 1 aus Brasilien, Ana Patricia/Duda. Im Direktduell bietet sich Hüberli/Brunner die Chance auf doppelte Revanche:
- Bronze-Revanche: An der WM 2019 in Hamburg standen Artacho del Solar/Clancy dem Schweizer Duo bereits im kleinen Final vor der Sonne. Ein umkämpftes Duell um Rang 3 endete mit 18:21, 20:22 zuungunsten von Hüberli/Brunner.
- Schweizer Rache: Im Viertelfinal in Paris eliminierten die Australierinnen das zuvor so furios aufgetretene Duo Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré in 3 Sätzen.
In Tokio gewannen Joana Heidrich (heute Mäder) und Anouk Vergé-Dépré die Bronzemedaille. Hüberli/Brunner könnten es ihnen 3 Jahre später gleichtun. Es wäre ein besonders süsser Sieg gegen das australische Duo, das die Schweizer Teams zuletzt so sehr ärgern konnte.