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Paris 2024: Final über 100 m Grosse Show bei den Männern, schlichte Vorstellung bei den Frauen

Der 100-m-Final der Männer wurde mit einer grossen Show eingeläutet. Am Tag davor sah es bei den Frauen ganz anders aus.

Es war ein einziges Spektakel, welches die besten Sprinter der Welt am Sonntagabend in Paris boten. Im knappsten Rennen der Olympia-Geschichte krönte sich Noah Lyles über 100 m zum Olympiasieger. Eine gefühlte Ewigkeit mussten sich die Athleten nach dem Überqueren der Ziellinie gedulden, ehe das Resultat auf dem Monitor erschien.

Eine gefühlte Ewigkeit hatte zuvor auch die Show vor dem grossen Highlight des Abends gedauert. In der komplett abgedunkelten Arena gab es eine pompöse Lichtshow, begleitet von epischer Musik und der Vorstellung der Athleten. Vom Beginn der Lichtshow bis zum Startschuss des Rennens vergingen 8 Minuten.

8 Minuten, die auch dem einen oder anderen Athleten wie eine gefühlte Ewigkeit vorgekommen sein dürften. Fast etwas verloren standen die Sprinter hinter den Blöcken, ehe sie endlich zur Startlinie schreiten durften.

Flitzer sorgte für Verzögerung

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Eigentlich hätte der Startschuss für der Olympia-Finale über 100 m um Punkt 21:50 Uhr erfolgen sollen – doch ein Flitzer im Stade de France verzögerte das Spektakel. «Beim 100-Meter-Finale wurde versucht, die Bahn zu stürmen», sagte Tony Estanguet, Organisationschef der Spiele in Paris, am Montag. Zuvor waren in den sozialen Medien Bilder aufgetaucht, die zeigen, wie Sicherheitsleute eine Person am Rande der Strecke zu Boden drückten. (sid)

Frauen-Final ohne Lichtshow

Dass die Organisatoren den 100-m-Final derart gross inszenierten, ist keine Überraschung. Dieser ist unbestritten eines der ganz grossen Highlights der Spiele, nicht nur aus Leichtathletik-Sicht, sondern ganz generell. Stossend ist jedoch der Vergleich mit den Frauen. Ihr Final wurde 24 Stunden zuvor deutlich weniger spektakulär eingeläutet.

Zwar wurden die Athletinnen ebenfalls vorgestellt, eine Lichtshow gab es allerdings keine. Vom Beginn der Vorstellung bis zum Startschuss vergingen nur dreieinhalb Minuten – ein frappanter Unterschied im Vergleich zu den Männern, der kaum am strömenden Regen beim Frauen-Final gelegen haben dürfte. Und einer, der für Kritik sorgte. Paris brüstet sich nämlich damit, dass an diesen Sommerspielen erstmals gleich viele weibliche wie männliche Athleten dabei sind.

Auch SRF-Moderator Paddy Kälin und Expertin Ellen Sprunger stiess die viel pompösere Show beim Männer-Final sauer auf. «Das geht gar nicht. Gestern hat man nichts gemacht. Für mich ist das ein Fauxpas», so Sprunger nach dem Goldgewinn von Lyles am Sonntagabend.

Ob die Organisatoren in Sachen gleiche Show für alle nachbessern, wird sich zeigen. Am Dienstag findet der 200-m-Final der Frauen statt, am Donnerstag jener der Männer.

SRF zwei, sportlive, 04.08.2024, 09:00 Uhr ; 

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