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Paris 2024: Kunstturnen Männer Japan schnappt China dramatisch Gold weg – Schweizer auf Rang 7

  • Japan holt im Team-Final der Kunstturner an den Olympischen Spielen in Paris dramatisch Gold.
  • Vor dem letzten Gerät liegen die Japaner mehr als 3 Punkte hinter China. Dank überragenden Reck-Übungen überholen sie die wiederholt patzenden Chinesen aber doch noch.
  • Die junge Schweizer Kunstturn-Equipe um Taha Serhani, Luca und Matteo Giubellini, Florian Langenegger sowie Noe Seifert belegt den 7. Rang.

Im Kampf um die Medaillen im Team-Final der Kunstturner war spätestens nach der 5. von 6 Rotationen klar: Gold wird China wohl nur noch durch ein Wunder zu nehmen sein. Nachdem Boheng Zhang am Barren bereits 15,100 Punkte herausgeturnt hatte, setzte Teamkollege Jingyuan Zou noch einige Schippen drauf. Der Olympiasieger an diesem Gerät zeigte eine sensationelle Übung, die ihm 16,000 (!) Punkte einbrachte.

Vor der abschliessenden Rotation am Reck lag China mehr als 3 Punkte vor Japan – und zeigte plötzlich Nerven. Nach einem Fehler beim Abgang von Ruoteng Xiao stürzte Weide Su während seiner Übung gleich doppelt. Derweil zeigten Takaaki Sugino und Shinnosuke Oka überragende Übungen und schafften es, Japan vor den letzten beiden Turnern einen Vorsprung von 0,7 Punkten zu erarbeiten.

Nach einer ebenfalls starken Übung von Olympiasieger Daiki Hashimoto hätte der Chinese Zhang 15,265 Punkte benötigt, um seinem Land Gold doch noch zu sichern. Als er aber «nur» 14,733 Punkte herausturnte, war die Sensation Tatsache. Japan holte am finalen Gerät einen Rückstand von über 3 Punkten auf und kürte sich zum Team-Olympiasieger. China musste sich mit Silber begnügen.

China lange in Führung

Zuvor hatten die Chinesen die Führung fast während des gesamten Wettkampfs innegehabt. Insbesondere an den Ringen, dem 3. Gerät, hatten sie sich einen Vorsprung erarbeitet. Zou, Zhang sowie Yang Liu erhielten für ihre Übungen allesamt bessere Noten als die Japaner.

Insbesondere Olympiasieger Liu zeigte an seinem Paradegerät eine nahezu perfekte Übung, die mit 15,500 Punkten belohnt wurde. Gold schien den Chinesen bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu nehmen zu sein – bis sie dieses am Reck doch noch aus den Händen geben sollten. Bronze ging derweil an die USA.

Ausgewählte Highlights aus internationaler Sicht

Schweizer mit solidem Wettkampf

Die Schweizer belegten wie bereits in der Qualifikation den 7. Rang. An die herausragende Leistung vom Samstag mit 249,662 Punkten konnten sie aber nicht ganz anknüpfen. Mit einem sehr anspruchsvollen Versuch patzte Luca Giubellini etwa am ersten Gerät, dem Sprung, bei der Landung, Noe Seifert gab am Reck mit einem Sturz beim Abgang eine Spitzennote aus der Hand.

Dennoch lässt sich die Schweizer Teamleistung als mindestens solide bezeichnen. Routinier und Captain Taha Serhani konnte am Sprung, Barren und Reck überzeugen. Und auch die jungen Florian Langenegger und Matteo Giubellini, die an diesen Spielen noch den Mehrkampf-Final turnen werden, liessen ihr Potenzial zeitweise aufblitzen.

Letztendlich resultierten für die Schweizer Equipe 247,427 Punkte. Auf die sechstplatzierten Italiener fehlten rund 0,8 Zähler.

SRF zwei, sportlive, 29.5.2024, 08:50 Uhr ; 

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