Vor knapp einem Monat fand in Paris das drittletzte Diamond-League-Meeting vor den Olympischen Spiele statt. Und die Athletinnen und Athleten bewiesen da, dass die französische Hauptstadt ein gutes Pflaster für Topleistungen zu sein scheint: Gleich zwei Weltrekorde fielen innert weniger Stunden.
Die Ukrainerin Jaroslawa Mahutschich sprang im Hochsprung höher als alle je zuvor – 2,10 Meter. Die Kenianerin Faith Kipyegon verbesserte ihren eigenen Rekord über 1500 m, dieser steht nun bei 3,49:04 Minuten. Beide Athletinnen werden auch bei Olympia wieder dabei sein. Aber sie sind nicht die einzigen, die bei den insgesamt 48 Entscheidungen für Highlights sorgen können:
3. August: 100 m der Frauen
Die amerikanische Weltmeisterin Sha'Carri Richardson tritt als Topfavoritin an. Die 24-Jährige beeindruckte an den US-Trials mit der Weltjahresbestzeit von 10,71. Die 37-jährige Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce bestreitet ihre fünften Olympischen Spiele. Nicht mit dabei sein wird hingegen die Jamaikanerin Shericka Jackson, sie konzentriert sich auf die 200 m. Mit ihrer Landsfrau Elaine Thompson-Herah (Riss der Achillessehne) fehlt zudem die Olympiasiegerin von Rio und Tokio über 100 und 200 m. Mujinga Kambundji rechnet sich Finalhoffnungen aus.
4. August: 100 m der Männer
Die grösste Aufmerksamkeit im 100-m-Feld zieht der extrovertierte Noah Lyles auf sich. Der Amerikaner gewann an den letztjährigen Weltmeisterschaften in Budapest Gold über 100 und 200 m sowie mit der Staffel, nachdem er immer wieder mit Depressionen zu kämpfen gehabt hatte. Lyles nimmt in der Saisonbestenliste mit 9,83 Sekunden jedoch lediglich den 4. Rang ein. Vor drei Jahren in Tokio triumphierte überraschend der Italiener Marcell Jacobs, der heuer eine Bestzeit von 9,92 ausweist.
4. August: Hochsprung der Frauen
Mit dem Weltrekord im Rücken will Mahutschich nun auch Olympia-Gold. An der Ukrainerin führt eigentlich kein Weg vorbei, vor einem Jahr wurde sie in Budapest Weltmeisterin. Vor drei Jahren an den Olympischen Spielen in Tokio hatte sich Mahutschich noch mit Bronze begnügen müssen.
5. August: Stabhochsprung der Männer
Im Stabhochsprung der Männer müsste viel passieren, dass der Sieger nicht Armand Duplantis heisst. Der Schwede springt in einer eigenen Kategorie. Gerade deshalb gehört diese Disziplin zu den Highlights in Paris. Denn jedes Mal, wenn Duplantis an den Start geht, hängt ein Weltrekord im wahrsten Sinn des Wortes in der Luft. Im Freien liegt die Bestleistung bei 6,24 m. Es würde nicht erstaunen, wenn der 24-Jährige schon bald die Marke von 6,30 m knacken würde.
8. August: 400 m Hürden der Frauen
Bei den Frauen gab es in Tokio über 400 m Hürden durch die Amerikanerin Sydney McLaughlin-Levrone mit 51,46 Sekunden einen Weltrekord. Diese Zeit unterbot sie seither dreimal, zuletzt Ende Juni an den US-Trials mit 50,65, dem aktuellen Weltrekord. Am vergangenen Sonntag blieb in La Chaux-de-Fonds die vom Schweizer Laurent Meuwly trainierte Niederländerin Femke Bol erstmals unter 51 Sekunden (50,95). In Paris ist ein Duell auf allerhöchstem Niveau zu erwarten.
9. August: 400 m Hürden der Männer
Karsten Warholm hält über 400 m Hürden mit 45,94 Sekunden einen Fabel-Weltrekord. Der Norweger verbesserte die eigene Bestmarke damals um 76 Hundertstel. Rai Benjamin gelang in diesem Rennen mit 46,17 Sekunden die zweitbeste je gelaufene Zeit auf dieser Strecke. Der Amerikaner ist in diesem Jahr mit 46,46 der Schnellste über 400 m Hürden vor dem Brasilianer Alison dos Santos (46,63) und Warholm (46,70). Dieses Trio dürfte die Medaillen unter sich ausmachen und für Spektakel sorgen.
10. August: 5000 m der Männer
Zu den aktuellen Aushängeschildern in der Leichtathletik gehört definitiv Jakob Ingebrigtsen. Trotz seiner erst 23 Jahre ist der Norweger schon Olympiasieger (über 1500 m), zweifacher Welt- und sechsfacher Europameister. In Paris tritt er über 1500 und 5000 m als Favorit an. An den letzten beiden Weltmeisterschaften verpasste er dieses Double jeweils, er musste sich über 5000 m zweimal mit Silber begnügen.