Zum Inhalt springen

Paris 2024: Weiter im Hoch Schweiz muss sich auf Schwimm-Landkarte nicht mehr verstecken

Die Schweiz war an den olympischen Schwimm-Wettkämpfen in Paris dreifach im Final vertreten. Das kann sich sehen lassen.

Roman Mityukov.
Legende: Holte Bronze für die Schweiz Roman Mityukov. Reuters/Clodagh Kilcoyne

Zum Ende der Schwimm-Wettkämpfe an den Sommerspielen in Paris setzte es für das Schweizer Team am Samstag einen Dämpfer ab. Noè Ponti, als grösster Medaillen-Trumpf in die französische Hauptstadt gereist, verpasste sein zweites olympisches Edelmetall nach Tokio 2021 in seiner Parade-Disziplin 100 m Schmetterling als Vierter knapp – genauer gesagt um 0,1 Sekunden.

Bereits über die doppelte Distanz war Ponti in den Final der Top 8 geschwommen, musste sich dort aber mit dem 5. Rang begnügen. Dass der Tessiner ohne Medaille aus Paris abreist, schätzt SRF-Experte Tobias Gross als Enttäuschung ein, relativiert aber umgehend: «Wir müssen dieses Resultat in die Perspektive setzen. Ein 4. und ein 5. Platz auf der absolut grössten Bühne im Schwimmsport sind eine sehr beeindruckende Leistung.»

Video
SRF-Schwimm-Experte Gross: «Man muss Pontis Leistungen im Kontext sehen»
Aus Paris 2024 Clips vom 03.08.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 44 Sekunden.

Mityukov springt für Ponti in die Bresche

Was Ponti hauchdünn verpasste, gelang dafür einem anderen Schweizer: Roman Mityukov. Für den 24-Jährigen zahlte sich die harte Arbeit über die letzten Jahre in Paris aus. Über 200 m Rücken sicherte sich Mityukov nach einem starken Auftritt im Final die Bronzemedaille. Auf den Silber-Platz fehlten dem Genfer nur gerade 3 Hundertstelsekunden.

«Roman hat das durch harte Arbeit geschafft. Er galt nie als Super-Talent, doch er selbst hat mehr an sich geglaubt, als es wohl andere getan haben. Diese Bronzemedaille hat er sich mit seiner minutiösen Arbeit, unglaublichem Willen und mit der Fähigkeit, sich ans Limit zu pushen, verdient», bilanziert Gross.

3 Medaillen in 3 Jahren

Mityukov und Ponti sorgten dafür, dass die Schweiz gleich in drei verschiedenen Finals nicht nur vertreten war, sondern auch realistische Chancen auf eine Medaille hatte. Der Bronze-Coup des Genfers war der dritte Schweizer Olympia-Medaillengewinn in den letzten 3 Jahren und der vierte insgesamt. 2021 in Tokio durften sich Ponti über 100 m Schmetterling und Jérémy Desplanches über 200 m Lagen Edelmetall umhängen lassen.

Dazumal ging eine 37 Jahre andauernde Durststrecke für Swiss Aquatics zu Ende. Für die allererste Schweizer Olympiamedaille im Schwimmbecken hatte Étienne Dagon an den Sommerspielen 1984 in Los Angeles gesorgt, als er über 200 m Brust ebenfalls Bronze eroberte.

Blick schon nach Los Angeles gerichtet

Los Angeles ist ein gutes Stichwort, denn in der kalifornischen Metropole gehen in vier Jahren die nächsten Olympischen Spiele über die Bühne. Das Schweizer Team kann zuversichtlich vorausblicken: «Es ist ein Team, das daran glaubt, auf der grössten Bühne Medaillen gewinnen zu können. Offensichtlich sind die Voraussetzungen beim Verband und auch in den Vereinen so gelegt, dass diese Medaillen effektiv auch möglich sind», schätzt Gross ein.

2028 in Los Angeles nicht mehr mit dabei sein wird Desplanches. Zum Karriere-Abschluss stiess der Schweizer Teamleader über 200 m Lagen in den Halbfinal vor, mit der Lagen-Staffel blieb der Exploit aus.

SRF zwei, Sportlive, 03.08.2024, 08:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel