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Paris 2024: Weitsprung Männer Medaillenhoffnung Ehammer: Der namhaften Konkurrenz entfliegen

«Ich darf mir viel erhoffen»: Simon Ehammer will bei seiner Olympia-Premiere im Weitsprung-Final eine 36-jährige Durststrecke beenden.

Die Qualifikation als Pflicht? Denkste. Die Erlösung war Simon Ehammer anzusehen, als er im zweiten Versuch mit 8,09 m das Ticket für den Dienstagabend löste. «Ja, man steht unter Druck», gestand der Appenzeller. «Die Hürde ist hoch, das Feld dicht beieinander. Es mag wenig leiden.»

Paris bildet die Olympia-Premiere für einen im Vorfeld meistgenannten Medaillenkandidaten aus Schweizer Leichtathletik-Optik. In Tokio hatte ihn eine Verletzung in der Leistengegend ausgebremst.

Mit «hartem Füsschen» ins Fliegen kommen

Ein Blick auf die Bestenliste bestätigt Ehammers Sicht der Dinge. 77 (!) Springer weltweit haben heuer die 8-m-Marke geknackt. 7,90 m brauchte Ehammer für einen Platz unter den 12 Finalisten, wie nach der Quali feststand. Mit mit 8,09 m als Vierter unter 31 Kontrahenten schaffte er dies relativ problemlos.

Doch für das Ziel Edelmetall dürfte dies zu wenig sein. Auch bei einem Medaillenkandidaten wie Ehammer muss für einen 8-m-Sprung vieles stimmen. Am Sonntag in der Qualifikation traf er den Absprung-Punkt jedes Mal, aber so richtig ins Fliegen wie an der EM in Rom, wo er in der Quali gleich mit 8,41 m ein Zeichen gesetzt hatte, kam der Schweizer Rekordhalter (8,45 m) nie.

Athlet beim Weitsprung in Stadion.
Legende: Im Flugmodus Simon Ehammer peilt in Paris eine Medaille an. Imago/Beautiful Sports

Programm-Hinweis

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Den Weitsprung-Final der Männer sehen Sie am Dienstag ab 20:15 Uhr live bei SRF.

Im ersten Versuch (7,69) stimmte die Kraftübertragung im Sprunggelenk nicht («Ich hatte ein weiches Füsschen»). Im zweiten Sprung (8,09) war das «Füsschen» hart genug, aber der Schritt-Rhythmus vor dem Take-off erfolgte nicht schnell genug. Und den letzten Satz (6,62) zog Ehammer nicht durch, nachdem er sich mit den letzten Schritten zu stark hatte strecken müssen, um den Balken noch zu treffen. Fazit: «Wenn ich Sprung 1 und Sprung 2 verbinden kann, kommt es gut.»

Gayle und das US-Trio fehlen

Jedenfalls erwischte es schon namhafte Konkurrenz in der Qualifikation. Etwa den Jamaikaner Tajay Gayle oder das komplette US-Trio. Und doch weiss der Appenzeller gleich ein Quintett, das ihm vor der Sonne stehen könnte, aufzuzählen: Miltiadis Tentoglou (GRE), Jianan Wang (CHN), Mattia Furlani (ITA), Wayne Pinnock und Carey McLeod (beide JAM).

«Für Miltiadis ist Gold reserviert. Er kann sich nur selber schlagen», sagt Ehammer über den Griechen. «Und bei Wang weiss man nie. Er zeigt fünf Nieten und mit dem sechsten holt er Gold.» Der 24-jährige Ostschweizer ruft die WM 2022 in Eugene in Erinnerung, wo der Chinese Gold gewann – vor Tentoglou und Ehammer.

Endet die Durststrecke nach 36 Jahren?

Die Schweiz wartet seit 1988 und Werner Günthörs Bronzestoss in Seoul auf eine Olympiamedaille in der Leichtathletik. Ehammer wird mit einer anderen Taktik als Anfang Juni bei der EM in Rom an den Start gehen, wo er gleich einen «rausballern», den Schweizer Rekord über die Marke von 8,50 m hieven und die Konkurrenz schocken wollte. Zunächst gelte es, die Sprünge vier bis sechs abzusichern, «dann fangen wir an, zu arbeiten». Alle würden unter Druck stehen, was auch hemmen könne. «8,20 m dürften unter Umständen für Bronze reichen.»

SRF zwei, Sportlive, 04.08.2024, 08:50 Uhr ; 

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