- Noè Ponti wird im Olympia-Final über 200 m Schmetterling Fünfter, gewinnt ein Diplom und stellt dabei den Schweizer Rekord ein.
- Zhanle Pan stellt über 100 m Freistil einen neuen Weltrekord auf.
- Léon Marchand schwimmt am Mittwochabend zu Doppelgold.
- Über 100 m Freistil schafft Sarah Sjöström bei den Frauen eine Überraschung.
- Katie Ledecky wird ihrer Favoritenrolle über 1500 m Freistil gerecht.
Exakt vor drei Jahren war Noè Ponti in Tokio als Dritter aufs Olympia-Podest gestiegen. Damals hatte er über 100 m Schmetterling einen Exploit geschafft. In Paris verpasste der Tessiner diesen über die doppelte Strecke. Im Final über die 200 m Schmetterling musste sich Ponti mit dem 5. Rang begnügen.
In der La Défense Arena egalisierte der 23-Jährige zwar seinen erst am Vorabend aufgestellten Schweizer Rekord in 1:54,14 Minuten und zeigte so die bestmögliche Leistung. Im Kampf um die Medaillen reichte dies aber nicht:
- Der Franzose Léon Marchand (in Olympia-Rekordzeit von 1:51,21 Minuten) und der ungarische Weltrekordhalter Kristof Milak (1:51,75) schwammen in einer eigenen Liga.
- Und auch der Kanadier Ilya Kharun (1:52,80) war ausser Reichweite, er ist mit seiner Zeit neu der sechstschnellste Schwimmer über diese Distanz.
Ponti ging das Rennen wie gewohnt verhalten an. Doch weil an der Spitze die Post abging, schaffte er den Anschluss nicht mehr. Auf der letzten Länge überholte Marchand Milak im Kampf um Gold mit einem Wahnsinnsfinish noch und sicherte sich sein 2. Olympiagold vor den ekstatischen Heimfans. Am Sonntag hatte er schon über 400 m Lagen reüssiert.
Am Donnerstag hat Ponti die Chance, seinen Akku aufzuladen, bevor es am Freitag wieder ins Olympia-Becken geht. Über seine Lieblingsstrecke, die 100 m Schmetterling, stehen am Vormittag die Vorläufe an, am Freitagabend ist der Halbfinal angesetzt, am Samstag der Final. Wie gut Pontis Form zu sein scheint, verdeutlicht die Tatsache, dass er vor 3 Jahren in Tokio über 200 m Schmetterling im Halbfinal hängen geblieben war.
Die weiteren Finals vom Mittwochabend
- 100 m Freistil, Männer
Gleich um 4 Zehntel unterbot Zhanle Pan seinen alten Weltrekord von der WM 2024 über die Königsdisziplin im Schwimmen. Der 19-jährige Chinese schlug in 46,40 Sekunden an und liess der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Kyle Chalmers (AUS) und David Popovici (ROU) verloren mehr als 1 Sekunde auf den neuen Olympiasieger.
- 100 m Freistil, Frauen
Sarah Sjöström drehte bei den Frauen die Uhr zurück. Die 30-Jährige schlug der gesamten Konkurrenz ein Schnippchen und feierte 8 Jahre nach ihrem ersten Olympiasieg über 100 m Schmetterling in Rio den 2. Erfolg. Bei Halbzeit lag die Schwedin, die seit 2017 Weltrekordlerin über die 100 m Freistil ist, noch auf Rang 4 zurück, dann zog sie noch an der Konkurrenz vorbei und siegte in 52,16 Sekunden. Torri Huske (USA) und Siobhan Bernadette Haughey (HKG) hatten das Nachsehen.
- 1500 m Freistil, Frauen
Katie Ledecky ist über die 30 Bahnlängen wie erwartet unangetastet geblieben. Die 27-jährige amerikanische Legende schwamm in 15:30,02 Minuten eine neue Olympia-Bestzeit und deklassierte die Konkurrenz regelrecht. Hinter Ledecky, die mit ihrem 8. Olympiagold gleichzeitig den Rekord im Frauen-Schwimmsport egalisierte, schwammen die Französin Anastasija Kirpichnikova und Isabel Gose (GER) auf das Podest.
- 200 m Brust, Männer
Die stimmungsvollen französischen Schwimmfestspiele mit Léon Marchand gingen auch nach dem Titel über 200 m Schmetterling spektakulär weiter. Der neue Superstar verzückte die 17'000 begeisterten Fans zwei Stunden später mit seinem 3. Olympiagold. Damit schrieb Marchand olympische Schwimmgeschichte: Noch nie gewann jemand diese beiden Disziplinen, die so vollständig unterschiedliche Anforderungen stellen. Der 23-Jährige setzte sich in 2:05,85 (Olympia-Rekord) deutlich vor Zac Stubblety-Cook (AUS) und Caspar Corbeau (NED) durch.