- Olympia-Teamgold bei den Frauen geht an die von Simone Biles angeführten US-Amerikanerinnen.
- Das US-Team setzt sich mit fast 6 Punkten Vorsprung vor Italien und Brasilien durch.
- Für Biles ist es das 5. Olympiagold, das erste nach Rio 2016.
2021 in Tokio entwickelte sich der Teamfinal an den Olympischen Spielen für Simone Biles zu einem Drama. Die US-Amerikanerin stieg nach dem Sprung wegen mentalen Problemen aus und begann danach ihre Auszeit vom Kunstturnen. Drei Jahre später in Paris ist die 27-Jährige definitiv wieder auf der anderen Seite der Emotionsskala angelangt. Biles und ihre Kolleginnen Jordan Chiles, Sunisa Lee und Jade Carey gewannen souverän Gold.
Biles nimmt nicht letztes Risiko
Die US-Amerikanerinnen siegten in der Bercy-Arena mit einem Total von 171,296 Punkten hoch überlegen vor Italien (165,494) und Brasilien (164,497). In der Qualifikation am Sonntag hatte die Überturnerin noch mit ihrem «Biles 2» begeistert, dem bisher schwersten Sprung bei den Frauen. Auf eine Neuauflage verzichtete sie unter den Augen von Sportstars wie Serena Williams oder Michael Phelps aber. Biles ist an der Wade angeschlagen und wollte offenbar kein Risiko eingehen – es war auch nicht nötig.
An die Wertung ihres Sprungs (14,900 Punkte) kam trotzdem keine Konkurrentin heran. Am Boden setzte Biles als letzte Athletin zum Schaulaufen an. Trotz eines kleinen Übertritts kam sie mit ihrer Übung auf stattliche 14,666 Punkte. Nur die Brasilianerin Rebeca Andrade konnte mit 14,200 Zählern einigermassen mithalten.
Britinnen und Chinesinnen gehen leer aus
Andrade hatte auch am Sprung überzeugt und damit massgeblichen Anteil am Bronzegewinn ihres Teams. Allerdings wurde es sehr knapp: Die viertplatzierten Britinnen lagen am Schluss nur gerade etwas mehr als zwei Zehntel hinter den Brasilianerinnen.
Silber für Italien kam ebenfalls einer Überraschung gleich. Es ist nach 1928 – auch damals holten die Italienerinnen Silber – erst das zweite Edelmetall mit dem Team. Gar eine Premiere war die Top-3-Platzierung für Brasilien. China, vor drei Jahren in Tokio noch auf dem Bronzeplatz, enttäuschte mit Rang 6.
So geht es weiter
Biles, die ihr insgesamt 5. Olympiagold einheimste, ist auch grosse Favoritin im Mehrkampf-Final am Donnerstag (18:15). Ausserdem ist sie für vier Einzel-Finals qualifiziert, die am Samstag und Montag stattfinden. Nur am Stufenbarren (Sonntag) verpasste sie den Finaleinzug.