Die Sperren gegen Alexander Legkow und Jewgeni Below durch das IOC haben in Russland für Entsetzen gesorgt. «Das ist alles Stuss», meinte ein Funktionär des nationalen Ski-Verbandes. Gemäss Christof Wieschemann, dem Anwalt der beiden Langläufer, ziehen die gesperrten Athleten vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS). Für den Juristen ist das Urteil «skandalös».
Entscheidung soll im Dezember fallen
Für die Olympia-Vorbereitungen des russischen Teams sollen die neuesten Vorkommnisse keine Rolle spielen: «Die Disqualifikation unserer Langläufer darf kein negativer Präzedenzfall für die Teilnahme der russischen Mannschaft werden», sagte Russlands Sportminister Pawel Kolobkow, der Legkow und Below seine Unterstützung zusicherte.
Wenn es nötig sein wird, werde ich das ganze Leben lang beweisen, dass ich unschuldig bin.
Die Entscheidung über die Teilnahme Russlands in Südkorea will das IOC im Dezember fällen, wenn auch die Ergebnisse einer von Alt Bundesrat Samuel Schmid eingesetzten Untersuchungs-Kommission vorliegen.
Ein Sextett unter Verdacht
Legkow und Below standen schon seit geraumer Zeit mit anderen vier Langläufern im Verdacht, vom russischen Staatsdoping profitiert zu haben. Ihre Urinproben könnten im Kontrolllabor manipuliert worden sein, hatte ein Bericht des Ermittlers Richard McLaren im Auftrag der Welt-Antidoping-Agentur Wada ergeben. Deshalb hatte das IOC im vergangenen Dezember Ermittlungen begonnen.
Durch das Urteil vom Mittwoch verliert Legkow je eine Gold- und Silbermedaille von den Spielen 2014 in Sotschi. «Wenn es nötig sein wird, werde ich das ganze Leben lang beweisen, dass ich unschuldig bin», hatte der Läufer nach dem Urteil angekündigt.
Sendebezug: Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 01.11.2017, 17:12 Uhr