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Gold für Myhrer Sensation: Zenhäusern gewinnt Slalom-Silber

In einem Rennen, in dem Hirscher und Kristoffersen scheitern, ist Zenhäusern zur Stelle: Der Slalom-«Riese» wird hinter Myhrer Zweiter.

Das Podest

  • 1. Andre Myhrer (Sd) 1:38,99
  • 2. Ramon Zenhäusern + 0,34 Sekunden
  • 3. Michael Matt (Ö) + 0,67 Sekunden

Die silberne Aufholjad – Zenhäusern im Glück

Ramon Zenhäusern suchte sich den perfekten Moment für seine Podest-Premiere in einem Slalom aus. Mit Olympia-Silber krönte der Walliser eine Saison, in der er zur Weltspitze aufgeschlossen hat. Der 25-Jährige gewann Ende Januar in Stockholm überraschend den City-Event, zudem knackte er in Wengen und Kitzbühel je die Top 6.

Wie seine ganze Karriere, ging der 2-Meter-Mann auch das wichtigste Rennen der Saison eher verhalten an. Er belegte nach dem 1. Durchgang Rang 9 mit 0,94 Sekunden Rückstand. Im Finale katapultierte er sich mit der zweitbesten Laufzeit aufs Podest.

«Sprachlos, glücklich, unglaublich und surreal!» So lauteten die ersten Worte von Zenhäusern. Er schreibt ein Stück Schweizer Slalom-Geschichte. 38 Jahre musste die Nation seit Jacques Lüthys Bronze warten, ehe die nächste Olympia-Medaille fällig war.

Die späte Genugtuung – Myhrer spielt seine Routine aus

Fast wäre Zenhäusern der durchschlagende Erfolg geglückt: Denn er hatte nur 34 Hundertstel Rückstand. Der Platz an der Sonne gehörte auf einem anspruchsvollen Kurs mit hoher Ausfallquote letztlich André Myhrer. Der Schwede machte sich im Alter von 35 Jahren zum erstmaligen Olympiasieger – 2010 hatte er in Vancouver schon Bronze erobert.

Michael Matt (Ö) komplettierte das Podest. Auch dies eine emotionale Geschichte: Sein mittlerweile zurückgetretener Bruder Mario hatte in Sotschi Slalom-Gold geholt.

Der frühe und späte Aufschrei – Hirscher & Kristoffersen out

Als 6-facher Saisonsieger im Slalom – und beflügelt durch seine ersten beiden olympischen Goldmedaillen vor wenigen Tagen in der Kombination sowie im Riesenslalom – war Marcel Hirscher bei den Buchmachern enorm hoch im Kurs. Doch dem Salzburger lief es vom ersten Meter an nicht nach seinem Gusto, nach etwas mehr als 20 Fahrsekunden schied er aus.

Hirscher hatte seinen letzten Ausfall vor über 2 Jahren im Weltcup in Japan zu beklagen. Seither brachte er 21 Slaloms am Stück ins Ziel, davon 16 auf dem Podest (9 auf der obersten Stufe) und schlängelte sich dazwischen im Vor-Winter in St. Moritz zum WM-Titel. Der 28-Jährige machte Probleme bei der Materialabstimmung geltend. Dank dem er in Pyeongchang vorgelegt hat, wird er die Schlappe verkraften können.

Zweite tragische Figur war Henrik Kristoffersen. Für den Norweger schien der Weg frei – zumal er sich zur Halbzeit als Leader 0,21 Sekunden Vorsprung herausgefahren hatte. Doch beim Finale versagten dem 23-Jährigen die Nerven: Er schied wie Hirscher aus.

Die weiteren Schweizer – Diplom für Yule

  • 8. Daniel Yule + 1,13 Sekunden
  • 14. Loïc Meillard + 1,33 Sekunden
  • Out im 1. Lauf: Luca Aerni

Das finale Rennen – es zählt der Team-Spirit

Im Ski alpin ist bei den Winterspielen in Südkorea nun noch ein einziger Medaillensatz zu vergeben. In der Nacht auf Samstag (ab 3:00 Uhr Schweizer Zeit, live bei SRF) steigt die olympische Premiere im gemischten Team-Event. Das Rennen wird als Riesenslalom im K.o.-Format ausgetragen.

Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung

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