Als Timea Bacsinszky und Martina Hingis rund eine Viertelstunde nach dem gewonnenen Halbfinal in der Mixed-Zone erschienen, gab es von den anwesenden Journalisten spontan Applaus. In den Interviews sprudelte es geradeso aus den überglücklichen Doppel-Finalistinnen heraus.
Nicht einmal meine Mutter hätte einen Fünfer auf uns gesetzt.
Hingis konnte noch nicht richtig glauben, was soeben geschehen war. Sie sprach von einem «Chriesi auf der Torte» und einem «Bonus», jetzt um Olympiagold spielen zu dürfen. «Ich habe Timea noch vor dem Spiel gesagt: ‹Ich möchte einfach nicht um Bronze spielen, es gibt nichts Schlimmeres.›»
Dass die beiden Schweizerinnen so weit kommen würden, hätten ihnen nicht viele zugetraut. «Nicht einmal meine Mutter hätte einen Fünfer auf uns gesetzt», verriet die 35-Jährige.
Erholung für die «Grossmutter»
Nach den Strapazen der letzten Tage steht nun ein Ruhetag auf dem Programm. «Jetzt kann sich die Grossmutter erholen und die Beine hochlagern», lachte Hingis selbstironisch.
Gut lachen hatte auch René Stammbach. Der Präsident von Swiss Tennis fieberte bei sämtlichen Matches auf der Tribüne mit. «Für meine Nerven hatte es etwas zu viele Aufs und Abs», schmunzelte der Zürcher und fügte dann etwas ernster an: «Es ist einfach toll, dass es mit dieser Ausgangslage trotzdem noch eine Medaille gibt.»
Happy End nach Absagenflut
Nach den Absagen von Roger Federer, Stan Wawrinka und Belinda Bencic hatte tatsächlich nicht allzu viel auf einen Grosserfolg hingedeutet. Nun haben wir bereits eine Tennismedaille auf sicher. Fragt sich nur noch, in welcher Farbe.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Olympische Spiele